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Emiratischer Politiker: Palästinenser sollten etwas aus Abraham-Abkommen machen

Der räsident des Global Council for Tolerance and Peace, Ahmed Al-Jarwan
Der Präsident des Global Council for Tolerance and Peace, Ahmed Al-Jarwan (Quelle: MEMRI)

Seit der Unterzeichnung des Abraham-Abkommens 2020 zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel kommen verstärkt kritische Töne gegenüber den Palästinensern aus dem Emirat.

In einem am 29. April auf dem saudischen TV-Sender Asharq TV ausgestrahlten Interview schwärmte der aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stammende Politiker und Präsident des Global Council for Tolerance and Peace, Ahmed Al-Jarwan, von der durch die Abraham-Abkommen erreichte Normalisierung der Beziehungen seines Landes zu Israel. Zugleich kritisierte er die ägyptische Muslimbruderschaft, die Huthi-Milizen im Jemen, die Hisbollah im Libanon und die iranischen Revolutionsgarden.

»Die Muslimbruderschaft hat dem Islam und uns Arabern geschadet. Wir zahlen den Preis für diese extremistische Gruppe, welche die arabische und die islamische Welt im Dienst ihrer eigenen bornierten Interessen führen möchte. Diese Gruppe dient weder dem Islam noch den Muslimen noch der arabischen Welt.

Und vergessen wir nicht die Huthis, die als eine von den iranischen Revolutionsgarden finanzierte Terrorplattform agieren und sich alle Mühe geben, das Bild des Islams und des Arabismus zu beschmutzen. Die arabische Welt ist Teil der internationalen Gemeinschaft.«

Die Hisbollah wiederum, fuhr Al-Jarwan in seinem von MEMRI übersetzten Interview fort, habe den Libanon an sich gerissen, um ihn aus der arabischen Welt herauszulösen.

»Wir wissen alle, es ist kein Geheimnis, dass der Libanon in Sachen Medien, Kultur und Erziehung ein extrem wichtiges Land war. Der Libanon stellte eine Rose dar – er war das Europa im Nahen Osten. Traurigerweise wurde das Land von einer Gruppe in Geiselhaft genommen, die nichts Gutes im Schilde führt. Der konfessionelle Extremismus der Hisbollah ist abnormal.

Wir haben kein Problem mit den Schiiten, den Christen oder irgendeiner anderen Glaubensrichtung. Wir leben in der arabischen Welt. Wir haben Partner aus Indien, die Hindus, die Sikhs oder was sie sonst sein mögen.

Wir haben kein Problem mit dem Iran. Wir haben ein Problem mit dem System, das dort herrscht, und mit den Revolutionsgarden, die ihre Nachbarländer übernehmen wollen, um dort ihre eigenen konfessionellen Vorstellungen einzuführen.«

Die Abraham-Abkommen hätten dazu geführt, dass die Palästinenser neben Ägypten nun vier weitere »Brüder« – die VAE, Bahrain Marokko und den Sudan – besitzen, die normale Beziehungen mit Israel pflegen und den Palästinensern bei ihrem Dialog mit Israel helfen könnten.

»Als die VAE das Abkommen unterzeichnet haben, geschah dies unter zwei Bedingungen: dass die Beziehungen mit Israel normalisiert und Bemühungen unternommen würden, einen palästinensischen Staat zu gründen. Unsere palästinensischen Brüder haben nun Brüder und Freunde.

Aber unsere palästinensischen Brüder müssen auch etwas aus diesen Initiativen machen. Sie haben einflussreiche Brüder. Wir sprechen hier von wichtigen Staaten im Nahen Osten und in Nordafrika.«

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