Ein ermordeter Jude ist keine Meldung wert

Von Florian Markl

Ein ermordeter Jude ist keine Meldung wertAm vergangenen Dienstagabend wurde in der Nähe von Nablus im Westjordanland ein 35-jähriger Israeli ermordet. Rabbi Raziel Shevach war in seinem Auto unterwegs, als Attentäter das Feuer auf ihn eröffneten. Er hinterließ seine Frau und sechs Kinder, deren ältestes gerade einmal elf Jahre alt ist. Die palästinensische Terrororganisation Hamas pries die Attentäter, der vermeintlich gemäßigte Mahmud Abbas weigerte sich, die Bluttat zu verurteilen. Kein Wunder: Sollten die Attentäter gefasst werden, wird die von ihm geführte Palästinensische Autonomiebehörde ihnen ja für den Rest ihres Lebens monatliche Prämien für den Mord bezahlen, die weit über dem palästinensischen Durchschnittseinkommen liegen – auf fast 350 Millionen Dollar beliefen sich derartige Terrorprämien im vergangenen Jahr.

Sollten Sie schon etwas über die Ermordung Shevachs mitbekommen haben, dann nicht aus österreichischen Zeitungen. Denn darin gab es darüber folgende Berichte:

Standard: 0
Presse: 0
Salzburger Nachrichten: 0
Kurier: 0
Kleine Zeitung: 0
Kronen Zeitung: 0

Im staatlichen ORF sieht die Bilanz so aus:

Ö1-Morgenjournal: 0
Ö1-Mittagsjournal: 0
Ö1-Abendjournal: 0
Zeit im Bild (ZiB): 0
ZiB 13: 0
ZiB 2: 0
ZiB 24: 0

Sehr wohl berichten einige Zeitungen aber über israelische Bauvorhaben in den von den Palästinensern beanspruchten Gebiete. Im Kurier ist heute zu lesen: „Der Bau von Wohnungen in den Palästinensergebieten gilt als größtes [sic!] Friedenshindernis.“ Palästinensischer Terror ist österreichischen Medien eben völlig egal, zumal wenn es sich beim Ermordeten um einen Juden handelt, der in einer der an den Pranger gestellten Siedlungen gewohnt hat – die Terroristen haben diesem Verständnis zufolge gewissermaßen ein lebendes Friedenshindernis beseitigt.

Im Gegensatz zu österreichischen Medien fand der amerikanische Botschafter in Israel, David Friedman, via Twitter in aller Kürze die richtigen Worte:

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