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Yoav Gallant: Baldiger Kampf gegen letzte Hamas-Brigade in Rafah

Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant mit Premier Netanyahu und Generalstabschef Halevi
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant mit Premier Netanyahu und Generalstabschef Halevi (© Imago Images / ZUMA Wire)

Die Hamas habe in den meisten Teilen des Gazastreifens ihre Fähigkeit verloren, als einheitliche Terrorgruppe zu agieren, sagte Israels Verteidigungsminister. Nur in Rafah steht noch eine Brigade der Terrorgruppe.

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) werden bald die letzte verbliebene Hamas-Brigade in Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens, angreifen, erklärte Verteidigungsminister Yoav Gallant am Dienstag vor dem Außen- und Verteidigungsausschuss der Knesset.

Gallant sagte, die Hamas habe »in den meisten Teilen« des Gazastreifens aufgehört, als einheitliche Terrorgruppe zu fungieren. »Ihre Kommandeure verstecken sich in Tunneln, sie haben ihre Kommando- und Kontrollfähigkeiten verloren, die Bataillonsrahmen in den meisten Teilen des Streifens haben aufgehört zu funktionieren. Die Hamas-Brigade in Rafah mit ihren vier Bataillonen ist jedoch noch vorhanden. Wir werden uns bald darum kümmern«, so Gallant laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums.

Nach dessen Angaben informierte Gallant die Ausschussmitglieder über »die Fortschritte der IDF bei der Bekämpfung und Zerschlagung der Hamas im Gazastreifen, die verschiedenen Bemühungen, die Rückkehr der von der Hamas festgehaltenen Geiseln sicherzustellen, und die Antiterroroperationen der IDF«.

Gallant, der versprach, alle 134 von der Hamas festgehaltenen Geiseln nach Hause zu bringen, erklärte, die IDF und die politische Ebene betrachten den anhaltenden militärischen Druck auf die Terrorgruppe als »wichtigstes und bedeutendstes Element« für ihre letztendliche Freilassung. »Das fortgeschrittene Stadium, das wir bei der Zerschlagung der Hamas erreicht und die Informationen, die wir von den Terroristen erhalten haben, stärken uns am Verhandlungstisch und ermöglichen uns, schwierige Entscheidungen zu treffen.«

Viele der Geiseln, die sich nach 178 Tagen immer noch in den Händen der Hamas befinden, werden in Rafah vermutet. Zwei dort festgehaltene Israelis wurden Anfang des Jahres von israelischen Spezialkräften in einer gewagten Operation aus der Stadt gerettet.

Israelische Mehrheit für Rafah-Offensive

Gallant betonte auch, dass sich Israel »derzeit in einem Mehrfrontenkrieg befindet; wir sehen jeden Tag Beweise dafür, auch in den vergangenen Tagen. Wir operieren überall, jeden Tag, um zu verhindern, dass unsere Feinde an Stärke gewinnen, und um jedem, der uns bedroht, im gesamten Nahen Osten klar zu machen, dass der Preis für ein solches Vorgehen hoch sein wird«, warnte er.

Am Sonntag sagte auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Rede, dass es »keinen Sieg gibt, ohne in Rafah einzudringen« und fügte hinzu, dass die Bodenoperation dort »Zeit brauchen wird, aber sie wird stattfinden«.

Die Vereinigten Staaten und Israel waren sich nach Angaben des Weißen Hauses während eines virtuellen Treffens am Montag einig, dass die Hamas in Rafah besiegt werden muss. Das Treffen fand vor dem Hintergrund der in den vergangenen Wochen zunehmenden Spannungen zwischen Israel und der US-Regierung über Jerusalems Pläne für einen umfassenden Einmarsch in die letzte Hamas-Hochburg statt.

Rund 64 Prozent der Israelis befürworten die Ausweitung der Militäroperationen gegen die Hamas in Rafah, selbst auf Kosten einer Konfrontation mit den USA, wie eine Anfang dieser Woche veröffentlichte Umfrage von Direct Polls ergab. Die israelische Wirtschaftszeitung Globes hatte Ende März eine ähnliche Umfrage durchgeführt, in der insgesamt 82 Prozent der Israelis für eine Militäroperation in Rafah votierten. Dabei stimmten 49 Prozent mit »unter allen Umständen«, dreizehn Prozent machten es zwar nicht von einer Koordination mit den USA, aber von einer Lösung für die Evakuierung der dortigen Zivilbevölkerung abhängig, während zwanzig Prozent eine Absprache mit den USA wünschten.

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