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USA: Große Unterstützung für Judenmord an Universitäten und bei progressiven Organisationen

USA: Anti-israelische Demonstration an der Universität Washington
USA: Anti-israelische Demonstration an der Universität Washington (Imago Images / Sipa USA)

Einmal mehr erweisen sich amerikanische Universitäten als Hort von Antisemitismus und Hetzte gegen Israel. Protest seitens der akademischen Direktionen gibt es wenig.

Am Samstag wurde die vierzigjährige Samantha Woll vor ihrer Wohnung in Detroit erstochen aufgefunden. Sie war Präsidentin der Isaac Agree Downtown Detroit Synagogue, der einzigen verbliebenen Synagoge der Innenstadt von Detroit, Unterstützerin der Demokratischen Partei in Michigan und galt als Brückenbauerin zwischen muslimischen und jüdischen Gemeinden.

Die Polizei hat bislang keine Erkenntnisse über den Täter und sein Motiv. Ein antisemitisch motivierter Mord erscheint aber vor dem Hintergrund der aktuellen Stimmung in einigen Segmenten der Bevölkerung nicht ausgeschlossen. Der Londoner Jewish Chronicle wies in seinem Bericht über die Bluttat darauf hin, dass Rashida Tlaib, die demokratische Abgeordnete, die Detroit im Repräsentantenhaus vertritt, weiterhin die widerlegte Behauptung verbreite, Israel habe das Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen bombardiert.

Tag für Tag schüren mit antijüdischem Terror sympathisierende Gruppen in den USA Hass, vor allem in Universitätsstädten, und rechtfertigen das Massaker der Hamas vom 7. Oktober als »Widerstand«. Einige Beispiele:

  • Ein Plakat einer linksgerichteten Studentengruppe an der California State University Long Beach, die sich »Studenten gegen Apartheid« nennt, trägt den Titel »Tag des Widerstands. Protest für Palästina«. Darauf zu sehen ist ein Gleitschirmflieger. Mit solchen Gleitschirmen hatte die Hamas am 7. Oktober das Supernova-Festival überfallen, wo sie ein Massaker an den Besuchern verübte, Frauen vergewaltigte, mindestens 260 Menschen erschoss und zahlreiche in den Gazastreifen verschleppte.
    Auf dem Campus demonstrierten Vermummte, deren Erscheinungsbild an palästinensische Terroristen erinnert, mit Slogans wie »Free Palestine, der Zionismus muss verschwinden« und »Besatzung ist ein Verbrechen«. Die California State University Long Beach hat viele jüdische Studenten.
  • Auch die Gruppe Black Lives Matter Chicago glorifizierte das Massaker mit einem – inzwischen gelöschten – Tweet, der einen Gleitschirmflieger zeigt. Der Text dazu lautete: »I stand with Palestine.«
  • Black Lives Matter Phoenix veröffentlichte am 12. Oktober auf Facebook einen Text mit dem Titel: »Palästinensische Freiheitskämpfer sind keine Terroristen!«
  • Eine Gruppe, die sich Black Lives Matter Grassroots nennt, rechtfertigte das Massaker, die Folter, die Vergewaltigungen und die Massenentführungen von jüdischen und nichtjüdischen Zivilisten, darunter Kinder und Babys, mit den Worten: »Wenn ein Volk jahrzehntelang der Apartheid und unvorstellbarer Gewalt ausgesetzt war, darf sein Widerstand nicht verurteilt werden, sondern muss als verzweifelter Akt der Selbstverteidigung verstanden werden.«
  • Der Council on American Islamic Relations (CAIR) ist eine in den USA sehr einflussreiche islamistische Lobby-Organisation mit besten Verbindungen zur Spitze der Demokratischen Partei und einer langen Geschichte des Antisemitismus. Als das Weiße Haus Ende Mai seine »Nationale Strategie gegen Antisemitismus» vorstellte, wurde im Anhang CAIR als eine Organisation genannt, die zu dem Bericht etwas beigetragen habe – was bei jüdischen Verbänden mit Unverständnis und Empörung aufgenommen wurde.
    Gleich am 7. Oktober, dem Tag des Massakers, veröffentlichte CAIR eine Pressemitteilung, in der die Hamas und ihre Gräueltaten nicht genannt werden. Stattdessen ist dort von dem »jüngsten unprovozierten Angriff Israels auf palästinensische Städte und Flüchtlingslager die Rede«, der »eine offene Kriegserklärung« sei und die Palästinenser »zur Selbstverteidigung verpflichtet«. Arabische Staaten, die mit Israel Frieden geschlossen haben, werden von CAIR aufgefordert, dies zu »überdenken«.
    Es scheint an der Zeit, dass Präsident Joe Biden und die Demokraten ihr Verhältnis zu CAIR überdenken und diese Terrororganisation endlich aus Washington verbannen. Zu den Unterstützern von CAIR innerhalb der Demokratischen Partei zählen u.a. J.B. Pritzker, der Gouverneur von Illinois, US-Senator Dick Durbin und die beiden Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses Ilhan Omar und Rashida Tlaib.
  • Die Gruppe BDS Boston, die in der Vergangenheit einen Stadtplan mit jüdischen Einrichtungen im Großraum Boston veröffentlicht und zu antisemitischen Anschlägen ermuntert hatte, kommentierte das Massaker der Hamas mit den Worten: »Wir sind inspiriert vom Mut des palästinensischen Volkes. Wir rufen alle Menschen im Großraum Boston auf, den palästinensischen Widerstand bedingungslos zu unterstützen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Unterstützung für den Zionismus dort, wo wir leben, zu stören.«
  • Die Partei Democratic Socialists of America (DSA) zu deren bekannten Mitgliedern Senator Bernie Sanders und die Abgeordneten des Repräsentantenhauses Alexandria Ocasio-Cortez und Rashida Tlaib gehören, veröffentlichte zahlreiche Erklärungen, in denen indirekt die Unterstützung für die Gräueltaten der Hamas erklärt und Israel als (Allein-)Schuldiger an den Pranger gestellt wird.
  • Der DSA-Verband von San Francisco schrieb unmittelbar nach dem Massaker: Gewaltsame Unterdrückung führt zwangsläufig zu Widerstand. Sozialisten unterstützen das Recht des palästinensischen Volkes und aller Menschen, Widerstand zu leisten und für ihre eigene Befreiung zu kämpfen. Die Ereignisse an diesem Wochenende sind nicht anders. Dekolonisierung ist der einzige Weg zum Frieden. Eine bessere Welt ist möglich. Wir rufen alle auf, die unsere Vision einer globalen Emanzipation der Arbeiterklasse teilen, sich dem Kampf für die Beendigung der Besatzung und die Entkolonialisierung Palästinas anzuschließen – vom Fluss bis zum Meer.«
    Die Parole »Vom Fluss (Jordan) bis zum (Mittelmeer-)Meer« drückt aus, dass der jüdische Staat nirgendwo existieren dürfe, in welchen Grenzen auch immer. So sieht sie aus, die »bessere Welt« ohne Israel.
  • Die marxistisch-leninistische Workers World Party (WWP) lobte das Massaker mit den Worten: »Die Palästinenser haben wieder einmal unter schwierigsten Umständen ein heroisches Beispiel für Menschen gegeben, die sich weltweit nach Befreiung vom Imperialismus sehnen.«
  • Eine Gruppe, die sich auf Twitter Bronx Anti-War Coalitionnennt, wünschte der Hamas »Kraft und Sieg« und erklärte: »Die Palästinenser haben jedes Recht, sich den israelischen Besatzern zu widersetzen und sich und ihr Land vom zionistischen Siedlerkolonialismus zu befreien.«
  • Rashida Tlaib veröffentlichte als Reaktion auf das Massaker der Hamas und die Massenentführungen eine Erklärung, in der Israel als »Apartheid« dämonisiert wird, die »zerstört« werden müsse. Die Hamas und ihre Opfer erwähnt Tlaib nicht. Auf die Frage einer Fernsehreporterin, ob sie die Hamas verurteile, antwortet sie nicht.
  • Bei einer Anti-Israel-Demonstration an der Universität Madison wurde scheinbar »Glory to the murders« (»Ruhm den Morden«) skandiert. Einige Twitter-Nutzer behaupten, gemeint sei »Glory to the martyrs« («Ruhm den Märtyrern«) gewesen. Ganz ohne Ambiguität ist der zweite Slogan; er fordert die »Befreiung Palästinas mit allen notwendigen Mitteln«.
  • An der Drexel University versuchte jemand, die Tür eines Schlafraums für jüdische Studenten in Brand zu setzen.
  • Eine Koalition von 34 Studentenorganisationen der Harvard University erklärte als Reaktion auf das Massaker der Hamas, dass sie »das israelische Regime für alle sich entfaltende Gewalt« nach der jahrzehntelangen Besetzung des Gazastreifens »voll verantwortlich machen«. Sie dämonisieren Israel als ein »Apartheid-Regime« und bezeichnen das Land als »den einzigen Schuldigen«.
    Universitätspräsidentin Claudine Gay distanzierte sich von dem Pamphlet. Sie sei »untröstlich über den Tod und die Zerstörung, die durch den Angriff der Hamas, der an diesem Wochenende auf israelische Bürger gerichtet war, ausgelöst wurden«, schrieb sie und fügte hinzu: »Während unsere Studenten das Recht haben, für sich selbst zu sprechen, spricht keine Studentengruppe – nicht einmal dreißig Studentengruppen – für die Harvard-Universität oder ihre Führungsgruppe.«
    Nachdem einige Zeitungen behauptet hatten, dass Josh Willcox, der Sohn des Parfümmilliardärs Jo Malone und einer der Führer des Harvard Undergraduate Palestine Solidarity Committee, für den antisemitischen Text verantwortlich sein soll, sah sich die PR-Abteilung der Parfümmarke Jo Malone London zu einer Stellungnahme gezwungen, in der sie klarstellte, dass die Marke Jo Malone seit 2006 nichts mehr mit »der Person Jo Malone« zu tun habe. Auch Josh Willcox meldete sich zu Wort: Er sei in diesem Semester gar nicht auf dem Campus gewesen und habe den Text auch nicht geschrieben.
  • Ein Dozent der Universität Stanfordwurde vom Dienst suspendiert, nachdem er offenbar während einer Unterrichtseinheit für einen obligatorischen Grundkurs mit dem Titel »Civil, Liberal and Global Education« jüdische und israelische Studenten aufgefordert hatte, ihre Sachen zu nehmen und sich in eine Ecke zu stellen und dann zu ihnen sagte: »Das ist es, was Israel den Palästinensern antut.« Der Dozent soll noch gefragt haben: »Wie viele Menschen starben im Holocaust?« Als ein Student antwortete: »Sechs Millionen«, soll der Dozent gesagt haben: »Kolonisatoren haben mehr als sechs Millionen getötet. Israel ist ein Kolonisator.«
  • Auf Twitter ist ein Handyvideo zu sehen, das offenbar Studenten vor der Universität Washington bei einer Anti-Israel-Demonstration zeigt. Sie sind mit Palästinensertüchern vermummt. Einer von ihnen sagt: »Verdammtes Israel, ihr seid alle verdammt schwul!« Ein anderes Video, das wohl ungefähr zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufgenommen wurde, zeigt offenbar mehrere jüdische Studentinnen, die unter Tränen über antijüdische Demonstranten klagen: »Sie wollen, dass wir alle tot sind!«
  • An der Universität North Carolina fand eine Demonstration unter dem Motto »Wir alle sind Hamas!« statt.
  • An der Columbia University wird ein 24-jähriger Israeli von einer Frau mit einem Stock geschlagen, nachdem er sie zur Rede gestellt hatte, als sie Flugblätter mit den Fotos und Namen der israelischen Opfer des 7. Oktober abgerissen hatte. Der aus Israel stammende Shai Davidai, Professor für Betriebswirtschaft an der Columbia Business School, hielt auf dem Campus eine freie Rede, in der er die Universitätspräsidenten des Landes angriff, welche die Terrorverherrlichung auf dem Universitätsgelände dulden:

»Ich bin ein Vater. Ich habe zwei schöne Kinder. Und ich spreche zu euch als ein Vater. Und ich will, dass ihr wisst, dass wir unsere Kinder nicht vor proterroristischen Studentenorganisation beschützen können, weil die Präsidentin der Columbia University nicht das Wort gegen Pro-Terror-Studentenorganisationen ergreifen wird; weil die Präsidentin der Harvard University, der Präsident der Stanford University, weil die Präsidentin von Berkeley nichts gegen proterroristische Studentenorganisationen sagen.

Letzten Samstag wurden vierzehn US-Bürger nach Gaza entführt, zusammen mit zweihundert weiteren Israelis, Franzosen, Deutschen und Menschen anderer Nationalitäten. Vierzehn Bürger der USA sind in diesem Moment entführt im Gazastreifen. Und dennoch erlaubt die Präsidentin der Universität, gibt ihre Unterstützung den Pro-Terror-Studentenorganisationen.

Für die proterroristischen Organisationen an der Columbia ist mein siebenjähriger Sohn ein legitimes Ziel des ›Widerstands‹, nur weil er Israeli ist. … Für die proterroristischen Studentenorganisationen hier auf dem Campus und in Harvard, an der NYU, in Stanford und Berkeley und an der North-Western ist meine zweijährige Tochter ein legitimes Ziel des Widerstands. Das ist es, was sie sagen, dass sie das Recht hätten, meine zweijährige Tochter zu entführen und zu ermorden im Namen des ›Widerstands‹. Und keiner der Präsidenten der Universitäten überall im Land ist willens, dagegen Stellung zu beziehen. Das ist das, was Feiglinge tun. Und ich nenne Sie nun beim Namen: Präsidentin Minouche Shafik von der Columbia University, Sie sind ein Feigling!«

  • In New York verwendete eine Diskothek Bilder des mörderischen Angriffs der Hamas auf Israel, um für eine Party zu werben, die als »Intifada Fundraver« angekündigt wurde. Die Veranstaltung, die im Club The End in Brooklyn stattfindet, wird mit Bildern von Hamas-Terroristen beworben, die am 7. Oktober den Grenzzaun zum Gazastreifen mit Bulldozern durchbrachen.
  • Sarah Chowdhury, Rechtsberaterin des Finanzministers des Bundesstaates Illinois, verlor ihren Job. Im Internet soll sie Presseberichten zufolge geschrieben haben: »Ihr Zionisten werdet bezahlen« und: »Hitler hätte euch alle ausrotten sollen«.
  • Der Radiologe Andrew Thierry aus Beverly Hillswurde von seinem Arbeitgeber entlassen, nachdem er mehrere antisemitische Tweets veröffentlichte: »Zionisten sind genozidale, dämonische, gierige, pädophile Behinderte; die wütenden kleinen Zionisten-Kriegsschweine sind verdammt sauer, dass ihre Lügen und ihr Betrug nicht mehr funktionieren. Ihre Macht schwindet, sie haben Angst und schlagen um sich; das Einzige, worin Zionisten überlegen sind, sind Lügen, Betrug und Völkermord.«
    Nach seinem Rauswurf schreibt Thierry: »Ich liebe alle Menschen, auch die Juden und alle Kinder Gottes. Ich bin sehr kritisch gegenüber meiner eigenen Regierung und allen Kriegen, in die die USA verwickelt sind. Ich entschuldige mich, falls ich jemanden beleidigt habe. Ich habe nur Liebe in meinem Herzen, das jedes Mal bricht, wenn unschuldige Menschen leiden.«

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