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Terrorangriff der Hamas: Israels Dilemma mit den Geiseln

Solidaritätsdemonstration in den USA mit den von de rHamas in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln
Solidaritätsdemonstration in den USA mit den von de rHamas in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln (Imago Images / ZUMA Wire)

Die israelische Regierung kaum eine andere andere Wahl, als auf die militärische Option zu setzen, um durch schnelle Kommandoeinheiten so viele Geiseln als möglich zu befreien.

Die mit Ägypten und Katar als Vermittler geführten Verhandlungen der westlichen Staatengemeinschaft mit den Hamas-Terroristen zur Freilassung von Geiseln mit ausländischer Staatsangehörigkeit führen bis jetzt zu einer Verzögerung des Beginns der Bodenoffensive, da auf Israel Druck ausgeübt wird, die Verhandlungen abzuwarten.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hatte beispielsweise noch vor seinem Solidaritätsbesuch in Israel den Emir von Katar in Berlin begrüßt. Die Visite zur Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Katar war bereits früher vereinbart gewesen, insbesondere ging es dabei um Gaslieferungen.

Der Energiesprecher der FDP, Michael Kruse, forderte derweil eine Beendigung der Zusammenarbeit, da diese indirekt mit einer Terrorfinanzierung verbunden sei. Die monatlichen Gehaltszahlungen aus dem Golfstaat tragen nämlich dazu bei, die der Muslimbruderschaft angehörende Terrororganisation Hamas, die den Gazastreifen regiert, zu stützen. Katar schickt jeden Monat dreißig Millionen Dollar nach Gaza, eine Summe, die Löhne im öffentlichen Dienst, Stipendien für Familien und Brennstoff für die Stromversorgung umfasst.

Militärische Option

Die USA und Großbritannien wiederum benützen in Katar den Militärflughafen Al Udeid. Di die beiden Länder also spezielle Interessen und Einflussmöglichkeiten bezüglich ihrer Geiseln haben, ist es kein Zufall, dass bis gestern Nachmittag lediglich zwei Amerikanerinnen, Mutter und Tochter, freigelassen wurden.

Weitere 203 Geiseln, darunter zwanzig Kinder, blieben in der Gewalt der Terroristen. Über israelische Geiseln will die Hamas auf jeden Fall erst nach einem Kriegsende verhandeln und dabei eine große Zahl an wegen Terroraktivitäten in israelischen Gefängnissen einsitzenden Häftlingen freipressen.

Das israelische Militär dürfte den Aufenthaltsort aller Geiseln nicht kennen. Die Terroristen halten sie in kleinen Gruppen gefangen und verstecken sie wahrscheinlich in den schwer zugänglichen unterirdischen Tunnelanlagen, die unter Gaza-Stadt angelegt wurden. Das macht es für die israelischen Geheimdienste schwierig, sie zu finden. Die meisten Entführten hat die Hamas in ihrer Gewalt, der Islamische Dschihad soll ebenfalls einige Geiseln festhalten.

Dennoch bleibt der israelischen Regierung kaum eine andere Lösung übrig, als auf die militärische Option zu setzen und zu versuchen, durch schnelle Kommandoeinheiten so viele Geiseln als möglich zu befreien.

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