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Hamas-Besuch in Saudi-Arabien verschoben

Der Politbüro-Chef der Hamas, Ismail Haniyeh, erhielt kein Visum für Saudi-Arabien
Der Politbüro-Chef der Hamas, Ismail Haniyeh, erhielt kein Visum für Saudi-Arabien (© Imago Images / ZUMA Wire)

Laut iranischen Medien weigerte sich Riad, der Delegation der im Gazastreifen ansässigen Terrororganisation Hamas ein Visum auszustellen.

Saudi-Arabien hat den für diese Woche geplanten Besuch einer hochrangigen Hamas-Delegation im Königreich verschoben, berichteten arabische und iranische Medien. Die Delegation der Terrorgruppe sollte am Montag eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, doch nach Angaben des iranischen Medienunternehmens Jade Iran weigerte sich Riad, den Teilnehmern Einreisevisa auszustellen, obwohl der saudische Botschafter in der katarischen Hauptstadt Doha dies mündlich zugesagt hatte. Berichten zufolge hatten sich die Saudis auch bereit erklärt, eine bestimmte Anzahl palästinensischer Gefangener freizulassen, die mit der Hamas in Verbindung stehen und seit mehreren Jahren inhaftiert sind.

Auch die arabischsprachige Nachrichtenseite Arabi21 bestätigte die Absage des Besuchs der Hamas-Delegation, die vom Leiter ihres Politbüros, Ismail Haniyeh, angeführt wird und darüber hinaus seinen Stellvertreter, Musa Abu Marzouk, den Leiter des Hamas-Büros für Märtyrer, Verwundete und Gefangene, Zaher Jabarin, und den Leiter des Diaspora-Büros der Organisation umfassen sollte.

Es wäre der erste Besuch einer offiziellen Hamas-Delegation in Saudi-Arabien seit dem Jahr 2015 gewesen und der erste, seitdem die Saudis im März unter der Vermittlung Chinas zugestimmt haben, die diplomatischen Beziehungen zum Iran wieder aufzunehmen. Die Beziehungen zwischen Riad und der Hamas waren angespannt, nachdem die Saudis die Terrorgruppe für das Scheitern des »Mekka-Abkommens« von 2007 verantwortlich gemacht hatten, das ein Versuch des Golfkönigtums war, eine Versöhnung zwischen der Hamas im Gazastreifen und der Fatah im Westjordanland zu erreichen.

PA-Chef in Saudi-Arabien

Unterdessen ist der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, laut arabischen Medienberichten am Montag zu einem offiziellen Besuch in Saudi-Arabien eingetroffen. Zwei jordanische Hubschrauber landeten am Sonntag in Ramallah, um Abbas nach Jordanien und dann weiter nach Saudi-Arabien zu bringen, wo er am Dienstag mit König Salman bin Abdulaziz Al Saud und Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud zusammentraf.

Der Sekretär des PLO-Exekutivkomitees, Hussein al-Sheikh, und der Leiter des palästinensischen Geheimdienstes, Majed Faraj, begleiten Abbas den Berichten zufolge auf seiner Reise. Der palästinensische Botschafter in Saudi-Arabien, Bassam al-Agha, sagte in einem Interview mit dem von der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützten Radiosender Voice of Palestine, dass »Präsident Abbas während seines Besuchs die Lage in Palästina und die Verbrechen der Besatzung in der Stadt Jerusalem besprechen wird«. Abbas soll am Mittwoch nach Ramallah zurückkehren.

Am vergangenen Freitag war Saudi-Arabien Gastgeber eines Treffens von Ministern mehrerer arabischer Länder in Dschidda, bei dem Möglichkeiten zur Unterstützung der palästinensischen Sache und zur Lösung der Krise in Syrien erörtert wurden. An dem Treffen nahmen Ägypten, Jordanien, der Oman, Kuwait, Bahrain, der Irak und die Vereinigten Arabischen Emirate teil.

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