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Palästinensische Propaganda: Talmud gestattet Juden Mord an Frauen und Kindern

Der Talmud diente Antisemiten immer schon als Projektionsfläche ihrer Ressentiments
Der Talmud diente Antisemiten immer schon als Projektionsfläche ihrer Ressentiments (© Imago Images / KHARBINE-TAPABOR)

In projektiver Verkehrung verleumdet die offizielle Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde den »rassistischen« Talmud und unterstellt Juden und Israelis die Gräueltaten palästinensischer Terroristen.

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) verbreitet, wieder einmal, Verleumdungslegenden über die Juden, die direkt dem klassischen europäischen Antisemitismus entnommen sind, der über Jahrhunderte zu Pogromen führte und im 20. Jahrhundert in der Vernichtung von sechs Millionen Juden mündete. 

In einem Beitrag vom 2. Januar behauptete ein Autor von Al-Hayat Al-Jadida, der offiziellen Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde, Juden sei es durch den Talmud erlaubt, Frauen, Kinder und sogar Föten zu töten, wie die Jerusalemer NGO Palestinian Media Watch (PMW) auszugsweise zitierte:

»Sie [die israelischen Führer] hören nicht auf, ihre Ziele erreichen zu wollen und träumen davon, ihre rassistischen, talmudischen Prophezeiungen über das Morden zu verwirklichen, das Blut von Kindern und Frauen zu vergießen und sogar die Bäuche schwangerer Frauen aufzuschneiden, um die Föten zu töten, und auch die Mitglieder des palästinensischen Volkes bis auf das letzte auszulöschen; und wenn ihnen das nicht gelingt, dann zumindest sie zu entwurzeln und mit Waffengewalt aus ihren Häusern zu vertreiben, um ihren kolonialistischen Staat auf den Ruinen der neuen Nakba des palästinensischen Volkes zu errichten.«

Itamar Marcus, Direktor von Palestinian Media Watch, sieht diese jüngste Blutlüge in Zusammenhang mit den tatsächlichen, von der Hamas und Zivilisten aus dem Gazastreifen am 7. Oktober verübten Gräueltaten: »Die jüngsten Verleumdungen der PA könnten dazu dienen, die palästinensischen Gräueltaten vom 7. Oktober zu rechtfertigen, die von der Hamas begangen und von 75 Prozent der palästinensischen Bevölkerung unterstützt wurden.«

Dabei bezieht sich Marcus auf das, was Yossi Landau, ein Einsatzleiter des Rettungsdienstes ZAKA im Süden Israels, gegenüber Medien bezeugte: »In einem Haus lag eine schwangere Frau auf dem Boden. Wir drehten sie um und sahen ihren weit aufgeschnitten Bauch. Das ungeborene Kind, noch mit der Nabelschnur verbunden, war mit einem Messer erstochen worden und der Mutter in den Kopf geschossen. Man benütze seine Vorstellungskraft, um herauszufinden, was zuerst geschah.«

Möglicherweise zur Rechtfertigung der palästinensischen Gräueltaten, so Marcus, behaupte die offizielle Tageszeitung der Palästinensischen Autonomiebehörde, das Judentum, insbesondere der »rassistische Talmud« erlaube die von den Palästinensern begangenen und gefeierten Gräueltaten.

Palästinensische Taktik

Tatsächlich gehört es zu den Taktiken der Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde, die sich in ihrer Propaganda gegen Israel und die Juden immer weniger voneinander unterscheiden, Israel all das vorzuwerfen, was sie selbst den Juden antun oder planen. Das gilt vor allem für den Vorwurf des Genozids, den die palästinensischen Terrororganisationen immer wieder erheben, obwohl sie selbst Völkermord im Sinne der UN-Genozid-Konventionverüben: Die Hamas und die PLO töten Menschen allein wegen ihrer Volkszugehörigkeit, also mit genozidaler Absicht.

Die Palästinensische Autonomiebehörde gibt über dreihundert Millionen Euro pro Jahr dafür aus, Menschen in Form von Belohnungen zu ermuntern, Juden und Israelis zu ermorden. Ihre Schulbücher entmenschlichen Juden, die als »Wölfe und Schlangen« dargestellt werden, deren sich die Palästinenser entledigen müssten. Jassir Arafat versprach laut dem Fatah-Funktionär Sirhan Yousef unter dem Deckmantel der Osloer Verträge dafür zu sorgen, »dass die Juden Palästina verlassen werden wie Ratten ein sinkendes Schiff«. Die am 7. Oktober verübten palästinensischen Massaker an israelischen Zivilisten feierte auch die Fatah: Ghassan Daraghmeh, ein hochrangiger Funktionär in Ramallah, sprach von einem »Zustand großer Freude«.

Zweitausend Jahre Blutlüge

Während die Palästinensische Autonomiebehörde die realen Gräueltaten an Juden in den höchsten Tönen lobt, unterstellt sie gleichzeitig den Juden das, was der Antijudaismus ihnen seit altersher vorwirft: das rituelle Morden und Vergießen von Blut. 

Seit zweitausend Jahren wird über Juden das Gerücht verbreitet, Menschen zu ermorden, um deren Blut zu sich zu nehmen. Natürlich gibt es in der Bibel keine Stellen, die derlei Gerüchten Raum geben. Ganz im Gegenteil steht in 1. Mose 9, 4: »Nur Fleisch mit seiner Seele, seinem Blut, sollt ihr nicht essen!« Einige Verse später heißt es bezüglich der entsprechenden Strafe: »Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden; denn nach dem Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.« Und in 3. Mose 3, 17: »Eine ewige Ordnung bei euren Generationen in allen euren Wohnsitzen: Keinerlei Fett und keinerlei Blut dürft ihr essen!«

Wie kommt es, dass es dennoch seit zweitausend Jahren das Gerücht verbreitet werden kann, Juden würden Menschen töten, um sie zu verspeisen und deren Blut zu trinken? Zum einen nimmt der Judenhasser auf Tatsachen traditionell wenig Rücksicht; zum anderen sind Antisemiten davon überzeugt, dass Juden immer lügen. 

Nach Meinung mancher Antisemiten ist sogar die jüdische Bibel nur zur Täuschung der Nichtjuden geschrieben worden. Der französische Sozialist Gustave Tridon (1841–1871) vertrat in seinem Buch Le Molochisme Juif, verfasst während eines Gefängnisaufenthalts zwischen 1866 und 1868 und 1884 postum veröffentlicht, die These, die Menschenopfer fordernde phönizische Gottheit Moloch sei der wahre Gott der Juden, dem sie heimlich huldigten. Sie seien »eine fleischfressende Rasse, die ihren Göttern Menschen opfert«. »Jehova« – die bekannte (und falsche) Vokalisierung des hebräischen Gottesnamens –, der »Nationalgott« der Juden, sei, so Tridon, »nichts anderes als der gewöhnliche Götze aller semitischen Völker, der eherne Moloch mit dem hohlen und geröteten Bauch, der alle Erstgeborenen bei lebendigem Leib verzehrte«. 

Tridon glaubte sogar zu wissen, wie kannibalisch es beim Sedermahl am Pessahfest zugehe. Das Lamm sei nur eine Ablenkung, tatsächlich würden Menschen verzehrt: »So ist das Opfer bereit, gekocht, auf den Punkt gebraten. Es wird noch nicht gegessen. Der Jude bereitet sich mit der Chagiga vor, einem üppigen und angenehmen Festmahl, bei dem das Rindfleisch dominiert. Aber je weiter die Nacht voranschreitet und je näher das Ende des Mahls rückt, desto größer wird der Schrecken; Frauen, die sich schwach fühlen, werden freigestellt; die karibischen Juden lassen auch die Kinder sich zurückziehen. Dann kommt das Stück Schrecken, von dem jeder Jude mindestens die Größe einer Olive essen muss. Kein Stück darf am nächsten Morgen übrigbleiben.«

Tridon war Atheist, Linker, Freund des Anarchisten Auguste Blanqui und Mitglied des Zentralkomitees eines Bezirks der Pariser Commune im Frühjahr 1871. Als Tridon am 29. August 1871 in Brüssel starb, erhielt er laut Joseph Mazzini Wheelers Biografisches Lexikon der Freidenker aller Zeitalter und Nationen »das prächtigste Freidenker-Begräbnis, das es in Belgien je gegeben hat«. 

Zu seiner Zeit war Tridon also eine Koryphäe des Atheismus und Sozialismus. Das hinderte ihn nicht daran, jene antijüdischen Gerüchte zu glauben und weiterzuverbreiten, die über Jahrhunderte im katholischen und protestantischen Europa herumspukten. Er gab dem antijüdischen Kern eine neue Hülle. Mag jemand, der nicht an Gott glaubt, auch nicht den Vorwurf des Gottesmordes erheben können, so kann er sich doch die Vorstellung eigen machen, Juden würden Menschen opfern. Die Idee, Juden unternähmen aus religiösen Gründen Böses, passte sogar sehr gut in Tridons antireligiöses Weltbild. 

Welche Lehre aus dem Holocaust?

Wie Mena-Watch vor einigen Jahren berichtete, verbreitete der 1935 in Hannover geborene, evangelische Theologe Ulrich Duchrow die klassische antisemitische Verleumdung, wonach Juden aus der Thora die Rechtfertigung für die angeblich von ihnen verübten Verbrechen zögen. Mehr noch als die Bibel wird der Talmud – eine antike Sammlung von Meinungen und Diskussionen über die Auslegung von Gottes Gesetzen für den Alltag – von Antisemiten als Projektionsfläche benutzt. Das ist aus ihrer Sicht verlockend, da kaum ein Nichtjude dieses sehr umfangreiche Werk je auch nur aufgeschlagen geschweige denn gelesen hat, sodass sich alles über ihn behaupten lässt. 

Als für Nichtjuden schwer zugängliche Lektüre erweckt die Erwähnung des Talmuds bei vielen von ihnen zudem die Vorstellung einer Geheimschrift. Der antisemitische Theologe August Rohling (1839–1931) prägte den von den Nationalsozialisten häufig gebrauchten Schmähbegriff des »Talmudjuden«. In seinem gleichnamigen Buch schrieb Rohling, dass »der Jude von Religion wegen befugt ist, alle Nichtjuden auf jede Weise auszubeuten, sie physisch und moralisch zu vernichten».

Genau dies verbreitet die Palästinensische Autonomiebehörde im 21. Jahrhundert weiter. Das ist keine Israelkritik, es ist der zweitausend Jahre alte Hass, der Antijudaismus des europäischen Mittelalters, aus dem auch die Antisemiten des 19. Jahrhunderts und später die Nationalsozialisten schöpften und dessen sich Mahmud Abbas und seine Palästinensische Autonomiebehörde – die ja nichts anderes ist als die 1964 gegründete Terrororganisation PLO unter anderem Namen – auch heutzutage bedienen. 

Man denke an Abbas’ Worte im Europäischen Parlament, wonach die Juden palästinensische Brunnen vergifteten, oder an die Legende, die Juden würden gezielt Seuchen verbreiten: So hätte sich das Coronavirus in den Palästinensischen Autonomiegebieten verbreitet, weil Israelis an Checkpoints heimlich auf Türgriffe und Windschutzscheiben palästinensischer Autos spuckten. Auch versuche Israel laut Abbas und seinen Leuten, die palästinensische Jugend mit Rauschmitteln zu vergiften.

Über Jahrzehnte hinweg hatten deutsche Politiker geschworen, die Lehren aus dem Nationalsozialismus zu ziehen, wachsam zu bleiben und künftig Ähnliches zu verhüten. Oft war man dabei so umsichtig, zu bedenken, dass der genozidale Hass auch in anderem Gewand wiederkehren könne und man auch auf diese Möglichkeit vorbereitet sein müsse. So warnte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck bei seiner Rede anlässlich der Gedenkstunde des Bundestags am Holocaustgedenktag 2016, »dass sich Menschenfeindlichkeit, Fanatismus und Mordbereitschaft in anderem Gewand anderswo wiederholen können«.

Am 7. Oktober 2023 verfolgten, folterten und ermordeten Palästinenser aus dem Gazastreifen Hunderte Israelis. Es war ein Massaker im Stil der deutschen Einsatzgruppen in Osteuropa während des Zweiten Weltkriegs. Flankiert werden solche Gräueltaten, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde verherrlicht werden, von einer Propaganda, die der des NS-Regimes in nichts nachsteht. 

Es ist also keine andere Art von Judenhass und Judenmord. Es sind die gleichen Lügen, mit denen in Europa einst der Holocaust ermöglicht wurde, vor dessen Wiederkehr in »anderem Gewand« immer wieder gewarnt worden war. Nun ist der Hass nicht im anderen, sondern im gleichen Gewand zurückgekehrt – und was tut die deutsche Bundesregierung? Sie finanziert ihn und unterstützt ihn bei jeder Gelegenheit auf der internationalen Bühne.

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