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Drei von vier Palästinensern befürworten das Hamas-Massaker

Begräbnis von Opfern des Hamas-Massakers aus dem israelischen Kibbuz Kfar Aza
Begräbnis von Opfern des Hamas-Massakers aus dem israelischen Kibbuz Kfar Aza (Quelle: JNS)

Eine aktuelle Umfrage, die anlässlich des Überfalls der Hamas auf Israel durchgeführt wurde, belegt eine immense Unterstützung der Terrororganisation durch die palästinensische Bevölkerung.

Akiva Van Koningsveld

Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Arab World for Research and Development (AWRAD) stehen etwas mehr als drei Viertel aller Palästinenser nach den Terrorangriffen und dem Massaker vom 7. Oktober in Israel der Hamas positiv gegenüber. Das in Ramallah ansässige Institut befragte zwischen dem 31. Oktober und dem 7. November 668 erwachsene Palästinenser im südlichen Gazastreifen und in der Westbank, wobei die Fehlermarge laut AWARD bei plus/minus vier Prozentpunkten liegt. AWRAD erklärte, dass »die Stichprobe der Umfrage alle sozioökonomischen Gruppen umfasst, eine gleichmäßige Repräsentation von erwachsenen Männern und Frauen gewährleistet und proportional über das Westjordanland und den Gazastreifen verteilt ist«.

Bei dem Angriff auf den Süden Israels töteten diese Al-Qassam-Brigaden mehr als 1.200 Menschen, zumeist Zivilisten und verwundeten Tausende. Darüber hinaus nahmen die Terroristen etwa 240 Menschen als Geiseln.

Die erste seit den Anschlägen unter Palästinensern durchgeführte Umfrage ergab, dass 48,2 Prozent der Befragten die Rolle der Hamas als »sehr positiv« bezeichnen, während 27,8 Prozent sie als »eher positiv« einschätzen. Fast 80 Prozent sehen die Rolle der Al-Qassam-Brigaden, also des militärischen Flügels der Hamas, als positiv an.

Auf die Frage, ob sie die Aktionen der Hamas vom 7. Oktober unterstützten oder ablehnten, gaben 59,3 Prozent der Befragten an, die Angriffe »stark«, 15,7 Prozent »teilweise« zu unterstützen. Nur 12,7 Prozent äußerten ihre Ablehnung; 10,9 Prozent erklärten, weder für noch gegen den Angriff zu sein.

Stolz, Palästinenser zu sein

Fast alle Befragten (98 Prozent) fühlten sich durch das Massaker »stolzer auf ihre Identität als Palästinenser«. Ein ebenso hoher Prozentsatz erklärte, dem jüdischen Staat seine laufende Militäroperation gegen die Hamas »nie vergessen und vergeben« zu wollen. Drei Viertel gaben an, einen palästinensischen Sieg zu erwarten.

Bei der Frage »Welche Regierung würden Sie nach Beendigung des Kriegs im Gazastreifen bevorzugen?« präferierten 72 Prozent eine »Regierung der nationalen Einheit«, welche die Hamas und die Fatah-Fraktion von Palästinenserchef Mahmud Abbas umfasst. Etwa 8,5 Prozent sprachen sich für eine allein von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Regierung aus.

Darüber hinaus gaben mehr als 98 Prozent der von AWRAD befragten Palästinenser an, gegenüber den Vereinigten Staaten negativ eingestellt zu sein.

Am 8. November erklärte US-Außenminister Antony Blinken, der Gazastreifen müsse nach dem Krieg an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben werden. Die Lösung »muss eine von den Palästinensern geführte Regierung und eine Vereinigung des Gazastreifens mit dem Westjordanland unter der Palästinensischen Autonomiebehörde beinhalten«, so Blinken. Im Rahmen einer Rede während eines Besuchs in Tel Aviv am 18. Oktober meinte der amerikanische Präsident Joe Biden, dass »die Hamas nicht das palästinensische Volk repräsentiert«.

(Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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