Im Gespräch mit Maya Zehden spricht Güner Yasemin Balci über ihre Arbeit für Frauenrechte in der islamischen Community und darüber, dass liberale Muslime in Deutschland keine Stimme und Lobby bestizen.
»Güner Yasemin Balci setzt sich seit Jahren dafür ein, denen eine Stimme zu geben, die sonst keine haben.« So der Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) von Neukölln in Berlin über seine Integrationsbeauftragte, die parteilose Güner Yasemin Balci, bei ihrer Einführung 2020.
Balcis Lebensthema sind die negativen Folgen der Geschlechtertrennung in muslimischen Milieus. Aufgrund derer muslimische Mädchen und Frauen viele Hürden überwinden müssen, um selbstbestimmt leben zu können.
Ihren Kampf für Frauenrechte und Demokratie hat Güner Balci erfolgreich bereits als Journalistin mit Reportagen in Zeitungen und in Fernsehsendungen geführt. Dazu gehören u.a. auch ihre Bücher ArabBoy und ArabQueen, Fernsehfilme wie Tod einer Richterin – Auf den Spuren von Kirsten Heisig, Der Jungfrauenwahn sowie Die große Reise. Der Weg zu einem reformierten Islam über die Gründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, die erste deutsche Imamin Seyran Ateş.
Heute arbeitet Balci im »Problembezirk« Neukölln, um mit anderen Mitteln ihr Anliegen umzusetzen. Im Dezember begegneten sich auf ihre Initiative hin rund fünfhundert Menschen, darunter Juden, Christen und Muslime, bei einer Chanukkafeier zum jüdischen Lichterfest im Rathaus Neukölln. Denn auch der Antisemitismus im Allgemeinen und in der muslimischen Community im Besonderen sind ihr Thema.