Achtzehn Staatsoberhäupter nahmen an dem Treffen teil, darunter die Aserbaidschans, Katars, Afghanistans, Indonesiens, Kuwaits, des Libanon und Jordaniens. Auch die Ministerpräsidenten Malaysias und Pakistans kamen nach Istanbul, sowie die Anführer mehrerer schwacher bzw. gescheiterter Staaten wie dem Jemen, Somalia und Libyen. Die Verbündeten Saudi-Arabiens, die im Juni ihre Beziehungen zu Katar abbrachen, waren nur durch niedrigrangige Delegierte vertreten. Die Verbündeten – Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate – bilden einen neuen arabischen Block im Nahen Osten. In der Hauptsache richtet sich dieses Bündnis gegen den Iran und seine Stellvertreter wie die Hisbollah. Doch hat es sich auch gegen Katar gestellt, weil es Doha der Unterstützung des Extremismus und Terrorismus beschuldigt – womit die Muslimbruderschaft in Ägypten und die Hisbollah im Libanon gemeint sind.
Die Türkei hat sich in jüngster Zeit dem Iran angenähert, zunächst indem es sich mit Katar verbündete und im Juli Truppen zu dessen Schutz entsandte, und dann durch seine Verhandlungen über Syrien mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin und dem Iran in Sotschi im November. Die Türkei hat der Hamas Rückzugsmöglichkeiten geboten und den Anführer der ägyptischen Muslimbruderschaft Mohammed Mursi auch nach seiner Absetzung im Jahr 2013 weiterhin unterstützt. Auch im Jemen stehen die Länder auf entgegengesetzten Seiten. Dort steht der Iran auf der Seite der Huthi-Rebellen und die katarischen Medien lenken die Aufmerksamkeit energisch auf die Zivilisten, die Opfer der saudischen Bombenkampagne werden. Der libanesische Präsident Michel Aoun nahm ebenfalls an dem Gipfeltreffen in Istanbul teil. Er ist ein Verbündeter der Hisbollah. (…)