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Irans Präsident Raisi nennt Normalisierung mit Israel »reaktionär und rückschrittlich«

Irans Präsident Ebrahim Raisi wettert gegen Beziehungsnormalisierung mit Israel
Irans Präsident Ebrahim Raisi wettert gegen Beziehungsnormalisierung mit Israel (© Imago Images / APAimages)

Während Saudi-Arabien und Israel sich auf ein Abkommen zubewegen, erklärte der iranische Präsident, die Normalisierung der Beziehungen zum jüdischen Staat sei ein »Wunsch der Ausländer«.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi verurteilte am Sonntag jegliche Versuche von Ländern der Region, die Beziehungen zu seinem Erzfeind Israel zu normalisieren, als »reaktionär und rückschrittlich«. Die Äußerungen fielen in die laufenden, von den USA vermittelten Verhandlungen zwischen Israel und Saudi-Arabien über die Aufnahme offizieller Beziehungen. Die Vereinigten Staaten erklärten am Freitag, dass sich die beiden Länder auf die Grundzüge eines Abkommens zubewegten.

»Die Normalisierung der Beziehungen mit dem zionistischen Regime ist ein reaktionärer und rückschrittlicher Schritt einer jeden Regierung in der islamischen Welt«, sagte Raisi auf einer internationalen islamischen Konferenz in Teheran. Der iranische Präsident bezeichnete jeden Normalisierungsversuch als »Wunsch des Auslands« und erklärte, dass »Kapitulation und Kompromisse« gegenüber Israel nicht zur Debatte stünden. »Die einzige Option für alle Kämpfer im besetzten Land und in der islamischen Welt ist es, Widerstand zu leisten und sich gegen die Feinde zu stellen«, sagte er und bekräftigte die iranische Position, Jerusalem müsse »befreit« werden.

Dolchstoß für die Palästinenser

Eine israelische Delegation wird am Sonntag in Saudi-Arabien erwartet, nur wenige Tage nach dem ersten offiziellen Besuch eines israelischen Ministers in dem Königreich. Außerdem hat Saudi-Arabien vor Kurzem zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten eine Delegation ins Westjordanland geschickt, um die Palästinenser im Vorfeld des geplanten Abkommens zu beruhigen.

Ein Abkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien würde auf das von den USA vermittelte Abraham-Abkommen folgen, mit dem Israel im Jahr 2020 diplomatische Beziehungen zu vier arabischen Ländern aufnahm: Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko und Sudan.

Im vergangenen Monat sagte Raisi am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen, dass jede Beziehung zwischen regionalen Ländern und dem zionistischen Regime ein Dolchstoß in den Rücken der Palästinenser sei. Der schiitisch dominierte Iran und das mehrheitlich sunnitische Saudi-Arabien, zwei Machtzentren in der Region, haben ihre seit 2016 unterbrochenen Beziehungen im Rahmen eines von China vermittelten Abkommens im März wieder aufgenommen, stehen sich allerdings weiterhin nur wenig freundlich gegenüber.

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