Erweiterte Suche

Mitglied des Fatah-Revolutionsrats: Iranisches Vorgehen ist Affront gegen palästinensisches Volk

Mit dem Revolutionsratsmitglied Mohammed Al-Hourani kritisiert ein weiterer hoher Fatah-Funktionär den Iran und sein Vorgehen in Jordanien
Mit dem Revolutionsratsmitglied Mohammed Al-Hourani kritisiert ein weiterer hoher Fatah-Funktionär den Iran und sein Vorgehen in Jordanien (Quelle: MEMRI TV)

Der Konflikt zwischen der Palästinensischen Autonomiebehörde und dem mit der Hamas verbündeten Iran scheint sich zu verschärfen, während immer mehr Fatah-Funktionäre das Vorgehen Teherans vor allem in Jordanien kritisieren.

Nachdem unlängst ein jordanischer Ex-Minister die Hamas-Führung beschuldigt hatte, Jordanien destabilisieren und die Bevölkerung gegen die Regierung aufhetzen zu wollen, stieß der Fatah—Sprecher Jamal Nazzal kurz danach ins selbe Horn, als er erklärtee, die Hamas und der Iran arbeiteten daran, sich in Jordanien und Westbank »einzunisten und eine Sicherheitspräsenz zu schaffen, die wie eine Milbe am Körper des Staates nagt, bis dieser zusammenbricht.«

Ebenfalls Anfang April sagte das Mitglied des Fatah-Revolutionsrats Mohammed Al-Hourani in einem Interview mit dem saudischen Al-Arabiya Network, der Iran versuche, die Emotionen wegen des Gaza-Kriegs gegen das haschemitische Königreich zu mobilisieren und instrumentalisieren. In Jordanien habe es, wie in vielen anderen Ländern auch, Solidaritätskundgebungen mit dem Gazastreifen gegeben, so Al-Hourani.

Der Aufruf zu diesen Demonstrationen, der von Jordanien ausging, sei ein wichtiger, der sich jedoch nicht gegen Jordanien selbst richten dürfe. Dabei verwies er auf die jüngsten Appelle von mit dem Iran verbündeten irakischen Akteuren, »in Jordanien eine 12.000 Mann starke bewaffnete Miliz zu bilden. Was ist der Zweck davon? Darüber hinaus gibt es im Libanon Versuche, sogar unter den Sunniten, die [Organisation] Armee des Islam zu mobilisieren und zu bewaffnen.«

Respektables Verhältnis aufrechterhalten

Das alles sei Teil des iranischen Projekts. Unter Bezug auf das arabische Sprichwort »Wenn man Köche hat, verbrennt man sich nicht die Finger«, meinte er, der Iran benutze die arabischen Staaten als ebensolche Köche: »Den Iranern macht es nichts aus, wenn arabisches Land wegen dieses Maulheldentums und den Slogans, die den reinen Namen Palästina ausnutzen, verbrannt wird.«

Jeder Versuch Teherans, Araber gegeneinander auszuspielen, um seinen Einfluss in der Region zu stärken wie auch jede Bedrohung der Stabilität eines arabischen Landes, wobei er »in erster Linie Jordanien, unseren Zwillingsbruder« im Auge habe, seien »ein Affront gegen die Palästinenser«, führte Al-Hourani aus. »Die Palästinenser und die Jordanier leben in Jordanien als gleichberechtigte Bürger und als Brüder. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses respektable Verhältnis aufrechtzuerhalten, das eine Quelle der Stärke für Palästina darstellt.«

Zögen die Palästinenser, wie von irantreuen Akteuren vorgeschlagen, in Erwägung, parallel zum Militär agierende Milizen zu gründen »und dieses oder jenes Land an den Rand eines Bürgerkriegs zu treiben«, käme dies nicht weniger als einem Selbstmord gleich. »Das ist das Wesen der iranischen Politik, welche die Araber auf arabischem Boden in den Kampf schicken will, um ihren Einfluss zu stärken und ihre Position in den Verhandlungen mit Amerika zu verbessern.«

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!