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Todesdrohung: Erdoğan will Israels Premier Netanjahu »zu Allah schicken«

Drohungen gegen Israel: Wahlkampfveranstaltung von Erdoğans AKP in der Türkei
Drohungen gegen Israel: Wahlkampfveranstaltung von Erdoğans AKP in der Türkei (© Imago Images / ZUMA Wire)

Israels Außenminister ordnete die Einbestellung des stellvertretenden türkischen Botschafters an, nachdem Präsident Erdoğan offenbar mit der Ermordung des israelischen Premierministers Netanjahu gedroht hatte.

»Ich habe die Vorladung des stellvertretenden türkischen Botschafters in Israel angeordnet, um ihn vor dem Hintergrund von Erdoğans Drohungen, Netanjahu zu Allah zu schicken, streng zu rügen«, schrieb Israel Katz auf X.

Darüber hinaus ginge es darum, »eine klare Botschaft an Recep Tayyip Erdoğan zu übermitteln: Sie, der Sie die Babyverbrenner, Mörder, Vergewaltiger und Verstümmler der Hamas unterstützen, sind der Letzte, der über Gott sprechen könnte«, so Katz weiter. »Es gibt keinen Gott, der auf diejenigen hört, welche die Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschheit unterstützen, die von Ihren barbarischen Freunden der Hamas begangen werden. Seien Sie still und schämen Sie sich!«

Bei einer Wahlkampfveranstaltung am Donnerstag hatte Erdoğan türkischen Medienberichten zufolge damit gedroht, Netanjahu »zu Allah zu schicken, damit dieser sich um ihn kümmere, ihn elendig mache und verfluche«. Anfang dieses Monats verglich Erdoğan den israelischen Premier und seine Regierung zum wiederholten Mal mit Nazideutschland. »Netanjahu und seine Regierung schreiben mit ihren Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza ihre Namen neben Hitler, Mussolini und Stalin, wie die heutigen Nazis«, sagte er.

Erdoğan positionierte auch Ankara fest an der Seite der Hamas, von der er – ebenfalls zum wiederholten Male – abstritt, eine terroristische Organisation zu sein. »Die Hamas ist keine terroristische, sondern eine Widerstandsorganisation, und wir stehen fest hinter ihr und sind in ständigem Kontakt mit ihren Führern«, sagte der türkische Präsident.

Vergleich mit Adolf Hitler

Netanjahu wies den türkischen Staatschef wegen seiner Äußerungen zurecht und erklärte, Israel halte sich an das Kriegsrecht »und wird sich nicht von Erdoğan moralisch belehren lassen, der die Mörder und Vergewaltiger der Terrororganisation Hamas unterstützt, den Völkermord an den Armeniern leugnet, Kurden in seinem eigenen Land massakriert und gegen Regimegegner und Journalisten vorgeht«.

Im Dezember sagte der türkische Präsident, Netanjahu sei »nicht anders« als Hitler. Einen Monat zuvor hatte Erdoğan vor dem Parlament seines Landes erklärt, Israel werde bald vernichtet werden: »In diesem Moment sage ich ganz offen und mit gutem Gewissen, dass Israel ein terroristischer Staat ist.«

Die israelisch-türkischen Beziehungen liegen seit Langem auf Eis, vor allem wegen Erdoğans feindseliger Reaktion auf Israels Krieg gegen die Hamas im Jahr 2008 und wegen des Vorfalls mit der Mavi Marmara-Flottille im Jahr 2010, als ein von türkischen Islamisten organisiertes Schiff von der israelischen Marine aufgebracht wurde, weil es die Seeblockade vor Gaza durchbrechen wollte.

Im Jahr 2022 tauten die Beziehungen auf und die beiden Länder vereinbarten die Wiederherstellung uneingeschränkter diplomatischer Beziehungen. Mit dem Ausbruch des aktuellen Kriegs in Israel haben sich die Beziehungen jedoch erneut verschlechtert und Israel sah sich im Oktober gezwungen, seine Diplomaten wegen der »zunehmend harschen Äußerungen« der türkischen Regierung zurückzurufen.

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