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Campen zur Vernichtung Israels: Das »Student Intifada Camp« an der Universität Wien

Das »Student Intifada Camp« der antiisraelischen Aktivisten an der Universität Wien
Das »Student Intifada Camp« der antiisraelischen Aktivisten an der Universität Wien (Quelle: Twitter Fred Perras)

Die »Intifada«-Fans der Anti-Israel-Solidarität freuen sich über die Aufmerksamkeit, die ihnen iranische Regime in Form seines Propagandasenders Press TV zukommen lässt.

Nun hat also auch die Universität Wien ihr »Gaza-Protest-Lager« oder »Student Intifada Camp«, wie die Aktivisten der Palästina-Solidarität es selbst nennen. Wen diese Bezeichnung stört, weil sie ihn doch ein wenig zu sehr an Gewalt, Selbstmordanschläge und tote Israelis erinnert, der, so lassen die federführend an den antiisraelischen Protesten seit dem 7. Oktober 2023 in Wien beteiligten Judeobolschewiener*innen und Students of the Palestinian Cause wissen, sitze der »zionistischen Propaganda« auf.

Schließlich werde auch der Aufstand im Warschauer Ghetto als »Intifada« bezeichnet, imaginieren sich die Campingbegeisterten auf dem Wiener Uni Campus als die Nachfolger der 1943 gegen ihre Deportation in die Vernichtungslager Widerstand leistenden Juden. Wer dabei die (neuen) Nazis sein sollen, gegen den sich die Wiener Fans einer »Intifada« »von Warschau bis nach Rafah« im Aufstand sehen, ergibt sich in dem antisemitischen Bild von selbst: der jüdische Staat, dem sie einen Völkermord andichten.

Iranische Begeisterung

Kein Wunder also, dass die Islamische Republik Iran begeistert und sogar mit seinem englischsprachigen Sprachrohr Press TV vor Ort ist, von wo es über das »Intifada«-Camp und dessen Protest für das »Ende der pro-zionistischen Politik der Wiener Universität« und zur »Unterstützung des Widerstands in Gaza«, wie die Israel bekämpfende Hamas euphemistisch genannt wird, berichtet.

»Österreichische Studenten errichten Gaza Camp an der Universität Wien«, meldete der österreichische Antiimperialist und Press-TV-Journalist Dieter Reinisch, wobei sie »Provokationen«, »Belästigungen« und »Angriffen« durch »Zionisten« ausgesetzt seien. Allerdings, so eine vermummte Besetzerin gegenüber dem iranischen Propagandasender, würde das Camp nicht weichen, »bevor Palästina frei ist«.

Bereits Ende April hatte die iranische Führung den Gaza-Protesten an amerikanischen Universtäten ihre Solidarität ausgesprochen. So erklärte der Oberste Führer Ali Khamenei damals, die Proteste zeigten, dass das »brutale und gnadenlose Verhalten des tollwütigen zionistische Hundes« auch im Westen immer deutlicher als die »unverzeihbare Sünde« gesehen werde, die es sei. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi pries während einer Kabinettssitzung »den Segen des reinen Blutes der unterdrückten Märtyrer von Gaza«, dank dessen »für die Menschen in der Welt das wahre Gesicht der westlichen Zivilisation immer deutlicher geworden ist, deren Behauptung, die Meinungsfreiheit zu unterstützen, nichts anderes als die Aufrechterhaltung ihrer Vorherrschaft bedeutet«.

Ein Professor an der Universität Teheran meinte sogar, die Islamische Republik könnte das Potenzial der antiisraelischen Studentenproteste auf den US-Campus nutzen, um eine neue Stellvertretergruppe in Amerika zu bilden. »Ich denke, das Potenzial in den USA zu wiederholen, was die Islamische Republik im Libanon getan hat, ist viel größer. Unsere der Hisbollah ähnliche Basis in den USA ist viel größer als die im Libanon«, sagte Foad Izadi in einem Interview mit dem iranischen Staatsfernsehen.

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Regimetreue Studenten an iranischen Universitäten organisierten auch Solidaritätsdemonstrationen mit den antiisraelischen Protesten in den USA und anderswo, wie etwa CNN berichtete. Die Aktionen der amerikanischen Studenten zeigten, dass »das Streben nach Freiheit und die Unterstützung für die Unterdrückten« sich über die ganze Welt ausgebreitet haben, erklärte einer der in Teheran Aufmarschierenden. »Wir unterstützen sie nicht nur, wir sind eine vereinte Stimme, wir sind wie Organe desselben Körpers«, schwelgte eine weitere Regimeanhängerin über die Gaza-Camps im Westen.

Gefahr für Juden

Dass die in Wien campierenden Aktivisten angesichts all dessen noch nicht einmal für eine Sekunde der Reflexion innehalten, sondern dem iranischen Staatsfernsehen auch noch stolz in die Mikrofone erzählen, sie würden mit ihrer »Intifada« fortfahren, bis Israel zerstört und Palästina »frei« sei, lässt die Aussage von UN-Watch-Direktor Hillel Neuer, die Studenten in den Gaza-Camps seien »Ayatollah Khameneis nützliche Idioten«, als nicht so falsch erscheinen.

Angesichts all dessen kann man nur hoffen, dass dem die Sicherheit von Juden nicht nur an der Wiener Universität gefährdenden »Intifada«-Spuk auf dem Campus so bald wie möglich das gerechte Ende bereitet wird. Für Mittwochnachmittag hatten auf jeden Fall schon einmal die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen und das Bündnis gegen Antisemitismus Wien zu einer Gegendemonstration aufgerufen.

Dies ist ein Auszug aus unserem Newsletter vom 8. Mai. Wenn Sie den nächsten Newsletter erhalten möchten, melden Sie sich an!

P.S.: Wenige Stunden nach Erscheinen des Newsletters gestern Abend wurde das »Student Intifada Camp« auf dem Campus der Universität in der Nacht auf Donnerstag von Beamten der Wiener Polizei aufgelöst.

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