Seit der Tötung des ehemaligen IS-Anführers bei einem US-Einsatz in Syrien im Februar kommt es zu vermehrten Attentaten durch den Islamischen Staat, wie ein aktueller israelischer Bericht belegt.
Der Islamische Staat (IS) hat die Zahl seiner Angriffe weltweit erhöht, darunter auch auf der ägyptischen Halbinsel Sinai, wo die ägyptische Armee – zusammen mit Stammesangehörigen – die Terrororganisationen seit Jahren bekämpft.
Ein vergangene Woche herausgegebener Bericht des israelischen Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center (ITIC) zeigt, dass es in den zwei Wochen davor zu einem erkennbaren Anstieg in diversen Gebieten gekommen ist, in denen der IS präsent ist. Das ITIC führt diesen Anstieg auf die kurz zuvor vom IS angekündigte Kampagne zurück, mit der die Tötung ihres vormaligen Führers Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurashi gerächt werden soll, der im Februar bei einem Antiterror-Einsatz der USA nahe Idlib in Syrien getötet wurde.
Laut dem vom Jewish News Syndicate dokumentierten Bericht ereigneten sich in den Tagen vor seiner Veröffentlichung eine Reihe von Angriffen im nördlichen Sinai, darunter ein Überfall mit Schusswaffen auf eine ägyptische Armeepatrouille am 25. April in der Nähe der Stadt Sheikh Zuweid, bei der zwei Soldaten zu Tode kamen und einer verwundet wurde.
Am selben Tag fand auch ein Schusswechsel zwischen IS-Terroristen und Angehörigen der beduinischen Sinai Tribes Union statt, die aufseiten der ägyptischen Armee kämpft. Die Beduinenmiliz erhielt Luftunterstützung von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen bei den Kampfhandlungen, wobei sechs Kämpfer der Stammesorganisation erschossen wurden.
Auch mit am Straßenrand platzierten Sprengsätzen und weiteren Überfällen machte der IS auf dem Sinai von sich reden, wie der Bericht festhält. So wurden am 22. April zwei mit der ägyptischen Armee verbündete beduinische Kämpfer von der Terrororganisation entführt und exekutiert. Zwei Tage später veröffentlichte ein IS-Medienkanal Videomaterial, das die Ermordung zweier als »Spione« titulierte Männer zeigt, die wahrscheinlich die beiden Gekidnappten waren.
Anfang April veröffentlichte die offizielle IS-Medienplattform Al-Furqan ein Statement, das seine Unterstützer in Israel auffordert, Terroranschläge zu verüben. Der IS-Sprecher erklärte damals, seine Männer in Israel »kämpften und starben zum Wohle Allahs und der Religion«, während er die Fatah und den Palästinensischen Islamischen Dschihad kritisierte, die für »das Land und die Heimat« kämpften, aber keinen »islamischen« Kampf führen würden.