In seiner Ramadan-Erklärung erklärte der neue IS-Sprecher, die palästinensischen Terrorgruppen seien Marionetten des Westens, weil sie für ein Heimatland und nicht für das islamische Kalifat kämpften.
Der Islamische Staat rief am Sonntag seine Anhänger dazu auf, weitere Terroranschläge in Israel zu verüben. Dies war der erste derartige Aufruf, nachdem im vergangenen Monat zwei tödliche Angriffe – in Be’er Sheva und Hadera – von arabischen Israelis unternommen wurden, die von der dschihadistischen Gruppe inspiriert waren. Auch wenn die Terroristen keine Anweisungen für die Anschlägen vom Islamischen Staat erhalten hatten, übernahm die Terrororganisation doch für beide Angriffe die Verantwortung.
In seiner Erklärung zum heiligen Monat Ramadan forderte der neue Sprecher der Gruppe, Abu-Omar al-Muhajjir, eine neue »globale Offensive«, um den Tod des Führers und Kalifen Abu Ibrahim al-Quraishi zu rächen, der im Februar gestorben war, als er ein Bombe zündete, um seiner Festsetzung durch US-Truppen im Nordwesten Syriens zu entgehen.
»Bekämpft sie alle», sagte al-Muhajjir unter Bezug auf die »heidnischen Staaten«, denn »Allah wird antworten und sie durch Eure Hände bestrafen«.
Kurz vor Ramadan startete Israel eine Aktion zur Bekämpfung des Islamischen Staates, nachdem sechs Israelis bei von Anhängern der Organisation verübten Anschlägen getötet worden waren. Erst vergangene Woche machten die israelischen Behörden die Verhaftung eines dem Islamischen Staat zugehörigen Palästinensers öffentlich, der mit den Angriffen in Verbindung stehen soll.
In seiner von der Times of Israel dokumentierten Ramadan-Erklärung ging al-Muhajjir auch auf die beiden Anschläge in Israel ein und rief die Unterstützer seiner Organisation dazu auf, »zu den Waffen zu greifen und weitere Angriffe auszuführen«.
Jerusalem, so al-Muhajjir, könne nur durch die Rückkehr des Kalifats von den Juden befreit werden und nicht durch einen palästinensischen Aufstand oder durch die Hilfe »derer, deren Werte sich mit den Interessen ihrer römischen Herren [dem Westen] verändern«. Damit sprach al-Muhajjir die »säkularen Terroristen« von der Fatah und dem Islamischen Dschihad an, die für ihr Heimatland kämpften und nicht für den Islam.
»Moderne muslimische Führer, die versuchen, Jerusalem zu befreien, sind nichts weiter als Marionetten in den Händen Israels und des Westens.«
Die arabisch-israelischen Angreifer von Be’er Scheva und Hadera hingegen hätten »um Allah und der Religion willen« gekämpft und wären dafür gestorben, fuhr al-Muhajjir fort, und forderte die Muslime in der arabischen Welt auf, allen Führern die Gefolgschaft zu verweigern, die Beziehungen mit Israel unterhalten und Frieden mit dem jüdischen Staat schließen wollen.