Wegen des starken Rückgangs der Einnahmen aus dem Suezkanal soll Ägypten die Huthis aufgefordert haben, sich bei ihren Angriffen nur auf israelische Schiffe zu fokussieren.
Die Angriffe der jemenitischen Huthi-Milizen auf die Schifffahrt im Roten Meer beginnen sich auf die Einnahmen aus dem Suezkanal auszuwirken, die zwei Prozent des ägyptischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen. Vor diesem Hintergrund hat Ägypten die vom Iran unterstützten Huthis aufgefordert, ihre Angriffe nur auf israelische Schiffe zu konzentrieren, berichtete die in London ansässige Nachrichtenagentur Al-Araby Al-Jadeed.
Dieser Bericht steht im Einklang mit Ägyptens Weigerung, Israel die Kontrolle über den Philadelphi-Korridor entlang der ägyptischen Gaza-Grenze zu überlassen, obwohl es dem Land nicht gelungen ist, den Hamas-Waffenschmuggel in den Gazastreifen zu verhindern, wie das israelische Wirtschaftsportal Globe festhält.
Der Gazakrieg hat der ägyptischen Wirtschaft bereits geschadet, und zwar nicht nur durch die ausbleibenden Einnahmen aus dem Suezkanal, sondern auch durch den Gasexport. Die kriegsbedingte einmonatige Abschaltung des israelischen Offshore-Gasfelds Tamar und die drastische Reduzierung der Erdgasexporte nach Ägypten hatten die Flüssiggasexporte (LNG) des Landes in der Zeit der größten Nachfrage beeinträchtigt. Nach der Wiederaufnahme der Tamar-Gasproduktion wurden die LNG-Exporte zwar wieder aufgenommen, aber der Schaden war bereits deutlich spürbar.
Tarife erhöht
Nun versuchen die Ägypter, einen noch größeren wirtschaftlichen Schaden zu verhindern, der durch den deutlich verringerten Verkehr durch den Suezkanal zu entstehen beginnt.
Im Fiskaljahr 2022/23 beliefen sich Ägyptens Einnahmen aus dem Suezkanal auf 8,75 Milliarden Euro. Währenddessen haben die Angriffe der Huthis in den ersten elf Januartagen zu einem Verkehrsrückgang im Suezkanal um dreißig Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Jahres 2023 geführt. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass 544 Schiffe durch den Suezkanal fuhren, verglichen mit 777 Schiffen in den ersten elf Tagen des Jahres 2023. Um den Rückgang der Einnahmen einzudämmen, hat Ägypten beschlossen, die Gebühren für den Suezkanal um zehn bis fünfzehn Prozent zu erhöhen.
Gleichzeitig berichtet der Internationale Währungsfonds (IWF), dass der Seeverkehr um das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze des südlichen Afrikas in diesem Jahr um 67 Prozent zugenommen hat.