Wie die US-Regierung auf den Angriff auf Saudi-Arabien reagieren sollte

Der jüngste iranische Terrorakt könnte Donald Trump die Möglichkeit liefern, seine Politik des „maximalen Drucks“ auf Teheran auf breitere Beine zu stellen.

Wie die US-Regierung auf den Angriff auf Saudi-Arabien reagieren sollte
Quelle: The White House from Washington, Public Domain

„Der Angriff auf Saudi-Arabien entspricht dem Muster des iranischen Terrorismus. Die Islamische Republik zieht es vor, ihre Gewaltkampagnen aus dem Ausland zu starten und von ihr trainierte und bewaffnete Stellvertreter einzusetzen. Danach erfolgt die Beteuerung der Unschuld, denn Verleugnung war schon immer eines der Markenzeichen der Islamischen Republik. Es ist bemerkenswert, wie gut dies in der Vergangenheit funktioniert hat. (…)

 In den kommenden Tagen wird der US-Administration geraten werden, die Situation im Nahen Osten zu deeskalieren. Sie wird vor kriegerischen Maßnahmen gewarnt werden, da diese nur zu einem größeren Konflikt führen könnten. Sie wird beschuldigt werden, diese Krise in irgendeiner Form ausgelöst und damit die Verpflichtung zu haben, einen anderen Kurs einzuschlagen. Die all diesen Überlegungen zugrunde liegende Annahme ist, dass die USA irgendwie für das iranische Unheil verantwortlich sei. Aber die Islamische Republik reagiert bloß auf Entschlusskraft, nicht auf die Rücknahme von Strafmaßnahmen. Sie respektiert Stärke, nicht Schmeichelei.

Die bevorstehende Aufgabe der Trump-Administration ist gewaltig. Sie muss Beweise vorlegen, die die Mitschuld des Iran in einer Zeit belegen, in der die meisten Demokraten und europäischen Führer eher die Trump-Administration beschuldigen würden. Sie muss ihre nervösen Verbündeten im Nahen Osten, insbesondere am Golf, davon überzeugen, sich zusammenzuschließen und eine klare Haltung gegen den Iran einzunehmen. Sie sollte ihre Kampagne des ‚maximalen Drucks‘ zur Reduzierung der iranischen Ölexporte fortsetzen. Sie muss ihre roten Linien klar und eindeutig zeichnen. Die USA ist seit langem die Hüterin des Golfs und sie kann nicht zulassen, dass diese sensible Region mit ihren reichen Ölreserven zu einer Geisel des iranischen Terrorismus wird.

All dies soll nicht bedeuten, einer überstürzten Aktion das Wort zu reden. Die Islamische Republik hat uns eine einzigartige Gelegenheit geboten, die internationale Gemeinschaft gegen sie zu mobilisieren. Die verbleibenden Ölkäufer des Iran sollten dazu gedrängt werden, ihre Einkäufe und damit die weitere Subventionierung eines Regimes einzustellen, das gegen das Völkerrecht verstößt. Die größte Schwäche der Theokratie ist nach wie vor ihre schwächelnde Wirtschaft, und es ist dieser Nerv, den Washington weiter ins Visier nehmen sollte. Angesichts dieses jüngsten iranischen Terrorakts ist die Trump-Regierung möglicherweise auf eine einmalige Gelegenheit gestoßen, ihre Strategie des maximalen Drucks zu internationalisieren.“ (Ray Takeyh, Washington Examiner: „Iran offers Trump an opportunity to rally the world against it“)

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