„Hunderte Ägypter wurden während einer Verhaftungswelle gegen Demonstranten festgenommen, während die Proteste gegen die Herrschaft von Abdel-Fatah al-Sisi andauerten.
Die ägyptische Kommission für Rechte und Freiheiten (ECRF), eine in Kairo ansässige NGO, berichtete am Sonntag, dass seit dem Beginn der Proteste am Freitagabend mindestens 220 Personen festgenommen worden waren. Die Organisation sagte, sie habe eine ‚Notaufnahme‘ eingerichtet, um die Masse der Verhaftungen zu bewältigen, und es sei wahrscheinlich, dass nach den Protesten in Suez, Alexandria und Gizeh mindestens 100 weitere Personen inhaftiert worden seien. Eine andere NGO, das ägyptische Zentrum für wirtschaftliche und soziale Rechte, gab an, seit Beginn der Demonstrationen mindestens 274 Festnahmen verzeichnet zu haben. (…) ECRF verzeichnete Verhaftungen an mindestens 12 Orten, darunter in Kairo, Gizeh, Alexandria, Suez und Städten wie Dakahlia, Qalyubia und Kafr el-Scheich.
Am Freitag waren zum ersten Mal seit Jahren Demonstranten in Ägypten trotz des seit sechs ahren bestehenden Demonstrationsverbots. Diejenigen, die sich offen für ein Ende der Herrschaft von Sisi aussprachen, riskierten die sofortige Verhaftung sowie den Einsatz von Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition.“ (Ruth Michaelson, The Guardian: „Hundreds of Egyptians arrested in latest wave of protests against Sisi“)
„Die ägyptische Medienbehörde warnte die Journalisten am Sonntag, dass sie die Berichterstattung überwachen wird, um sicherzustellen, dass Pressevertreter sich an die ‚Berufsregeln‘ halten würden. Grund für diese Erklärung war der Ausbruch seltener Proteste gegen Präsident Abdel-Fattah al-Sissi. Die Warnung erfolgte nur Stunden, nachdem der letzte kleine Protest von der Polizei in Tränengaswolken aufgelöst wurde.“ (Bericht der Haaretz: „Egypt Warns Journalists, Says Coverage of Rare anti-Sissi Protests Being Monitored“)