Treibstofflieferungen aus dem Iran sowie finanzielle Unterstützung der sozialen Infrastruktur und der maroden Gemeinden, verstärken den mafiösen Würgegriff, in dem die Terrorgruppe den Libanon hält.
Seth J. Frantzman, Jerusalem Post
Iranische Medien erklärten, die „zweite Lieferphase“ von Dieselkraftstoff an den Libanon werde mit Beginn des Winters einsetzen. Von der libanesischen Hisbollah und ihrem Führer Hassan Nasrallah wurden diese Erklärungen als Hilfe für den Libanon während der anhaltenden Treibstoffkrise gepriesen.
In Wirklichkeit ist es aber ein Manöver des Iran, um der Hisbollah zur Kontrolle über den Energiebedarf des Libanon zu verhelfen, und sie in ihrem mafiösen Würgegriff zu unterstützen, in dem sie den Libanon gefangenhält. Der Iran im Gegenzug will Einfluss und Ruhm für seine dem Zedernstaat geleistete „Hilfe“ gewinnen.
„In einem Gespräch mit der Website Al-Ahd News über den Hisbollah-Plan, Dieselkraftstoff an Hunderttausende von Familien zu verteilen, sagte Hajj Ali al-Zain, der Bürgermeister eines Bezirks im Südlibanon, dass dieser Plan in 77 Gemeinden umgesetzt werde, um die Einwohner dort mit Heizmaterial zu versorgen”, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. (…)
Daran zeigt sich, dass die Hisbollah, die nur 12 von 128 Sitzen im libanesischen Parlament innehat, nicht nur ein paralleles Kommunikationsnetz und ihre eigene Terrorarmee im Libanon unterhält, sondern auch die Außenpolitik des Libanon leitet und mittlerweile sogar Banken, Wohnungen, Supermärkte und Treibstoff im Land kontrolliert.
„400.000 Liter iranischer Diesel pro Tag werden auf Anfrage der Gemeinden an 50 Tankstellen verteilt. Auf dieser Grundlage können die Menschen Diesel an den von der Firma ‚Al Amaneh‘ betriebenen Tankstellen zu einem bestimmten Preis erhalten“, heißt es in dem Tasnim-Bericht.
Das Unternehmen „Al Amaneh“, das zu einem von der Hisbollah betriebenen Projekt in der Bekaa-Ebene gehört, verteilt dem Bericht zufolge an verschiedenen Orten Treibstoff an die Bevölkerung. „Die Gemeinden scheuen keine Mühen, um die Menschen zu unterstützen und versuchen, die Brennstoffkosten für die Bevölkerung zu senken. So versucht die Hisbollah, arme Familien zu unterstützen”, schreibt Tasnim.
Die Hisbollah will sich in diesem Winter unentbehrlich machen, indem sie den Brennstoffbedarf aunützt, sodass die Bedürftigen von der Terrorgruppe abhängig werden und sie noch mächtiger wird, während sie vom Leid der Menschen profitiert. (…)
In dem Tasnim-Bericht werden einige Gemeinden aufgelistet, die sich für die Versorgung mit iranischem Treibstoff angemeldet haben, und es wird behauptet, dass innerhalb eines Monats Hunderttausende Familien in den Genuss der Regelung kämen. (…)
Darüber hinaus gibt die Hisbollah an, auch Pflegeheime und Waisenhäuser zu unterstützen, bei der Versorgung von 22 staatlichen Krankenhäusern und 71 Feuerwehren zu helfen und etwa 320 Gemeinden den „Bau von Brunnen“ zu ermöglichen. Es scheint, als ob die Hisbollah jetzt einen Staat namens Libanon unter ihrer Kontrolle hat.
(Aus dem Artikel „Hezbollah still trying to deliver fuel to Lebanon – analysis”, in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)