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Libanesische Journalistin: Zerstörung des Landes durch Todeskultur der Hisbollah

Bringt nicht nur Hisbollah gegen sich auf: Journalistin Layal Alekhtiar bei Interview mit arabischsprachigem IDF-Sprecher Avichay Adraee
Bringt nicht nur Hisbollah gegen sich auf: Journalistin Layal Alekhtiar bei Interview mit arabischsprachigem IDF-Sprecher Avichay Adraee (Quelle: Screenshot)

Eine mutige Journalistin prangert öffentlich die Strategie der Hisbollah an, Menschen für Attentate zu missbrauchen und sie als »Märtyrer« zu feiern. Nur durch eine »Kultur des Lebens« könne das Land wieder aufgebaut werden.

Die libanesische Journalistin und Moderatorin bei Al-Arabiya Network TV, Layal Alekhtiar, sagte in einem Anfang Februar auf dem emiratischen Sender Al-Mashhad TV ausgestrahlten Interview, sie habe sich für die »Kultur des Lebens« entschieden, während die »Kultur des Todes« den halben Libanon und andere arabische Länder zerstört habe.

Es gebe zwei völlig unterschiedliche Kulturen im Libanon und in der Region, erklärte Alekhtiar, gegen die ein libanesisches Militärgericht einen Haftbefehl erlassen hatte, nachdem sie in den Tagen nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober den arabischsprachigen Militärsprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), Avichay Adraee, interviewt hatte: »Es gibt die Kultur des Lebens und es gibt eine Kultur des Todes. Wir haben uns entschieden, zu den Menschen zu gehören, welche die Kultur des Lebens fördern.«

Es sei wahr, so die Journalistin weiter, dass die Kultur des Lebens jedem, der sie wähle, eine große Verantwortung auferlege, aber sie stelle die Zukunft dar, da sie es »uns ermöglicht, eine bessere Zukunft für unsere Kinder und für künftige Generationen aufzubauen«. Die Kultur des Todes, die von Akteuren wie der Hisbollah gefördert werde, habe nicht nur den halben Libanon zerstört, sondern auch anderen arabische Länder. Darin, so die Journalistin, liege der Unterschied zwischen den beiden infrage kommenden Kulturen.

Sinnlose Opferung von Menschen

Die Hisbollah opfere »Menschen, um Israel zu bekämpfen. Zeigen Sie mir eine Sache, die sie durch diesen Krieg erreicht haben. Heute hört man die Leute darüber reden. Die Leute fragen: Wofür opfern wir unsere Kinder?‹ Man kann die Menschen nicht mehr mit ideologischer Rhetorik täuschen«, erklärte Alekhtiar und wies auf ein grundlegendes Paradoxon der Hisbollah-Propaganda hin, weswegen diese nicht mehr verfange: »Während man diesen Menschen sein Beileid ausspricht, sagt man zu ihnen: ›Ihr werdet auch sterben‹.« Die Hisbollah »beglückwünscht« die Hinterbliebenen zum Tod ihres Familienmitglieds und »verspricht ihnen, dass auch sie sterben werden«.

Auf den Einwurf des Interviewers, ob die im Süden des Libanons getöteten Menschen nicht die Grenzen des Landes verteidigen und die Bewohner in Gaza unterstützen würden, reagierte die Journalistin mit der Gegenfrage, ob er denn wisse, um wessen Willen diese Unterstützung geschehe.

»Sie haben eine Truppe aufgebaut, die sich Al-Quds-Einheit nennt«, sagte Alekhtiar unter Bezug auf die Auslandseinheit der iranischen Revolutionsgarden, »aber keines ihrer Mitglieder marschiert nach Al-Quds [arabisch für Jerusalem]. Von welchem Jerusalem reden sie? Sogar die Palästinenser selbst, die Menschen in Gaza selbst«, sagte sie unter Berufung auf ihre palästinensischen Kollegen in den Vereinigten Arabischen Emiraten »wüssten, dass sie politisch ausgebeutet wurden. Sie wissen, dass sie verraten wurden.«

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