„Der Hauptgrund für eine Normalisierung der Beziehungen mit dem jüdischen Staat ist nicht strategischer sondern soziologischer Natur. (…) Antisemitismus und Vernunft können nicht koexistieren, da der Antisemitismus die Form der Unvernunft in der modernen Politik schlechthin ist. Die Kritik am Antisemitismus konzentriert sich oft auf dessen Schädlichkeit für die Juden, doch ist das nur die halbe Geschichte. Hinzu kommt seine Wirkung auf die Nichtjuden, die vom Antisemitismus befallen sind. Er verwandelt sie in Wahnsinnige, die unfähig sind, die Welt zu verstehen und in ihr rational zu agieren. Wenn man glaubt, dass ein Prozent der Weltbevölkerung weltweit den Reichtum, das Kommunikationswesen und sogar das Wetter kontrolliert, wird es schwierig, sich den Problemen der Welt zu stellen. Wenn eine ganze Gesellschaft sich diese Weltsicht zu eigen macht, ist es damit vorbei. Von der Grundannahme aus, dass ‚die Juden das Wetter kontrollieren’, kommt niemand voran. (…)
Der iranische Antisemitismus stellt für Israel eine Gefahr dar. Doch seien wir ehrlich, Jerusalem verfügt über ein großes Atomarsenal und kann auf sich selbst aufpassen, selbst wenn seine Schutzmacht in Washington zögern sollte. Eine viel größere Gefahr stellt der für den Wahnsinn der iranischen Machthaber so charakteristische Antisemitismus für den Iran selbst dar, eine Gefahr, die durch das Atomprogramm des Regimes noch gesteigert wird. (…) Für einen Mann, der Saudi-Arabien radikal verändern will, um es in die entgegengesetzte Richtung zu treiben, ist die künftige Anerkennung Israels ein logischer Schritt. Mit der Herstellung normaler Beziehungen zum jüdischen Staat würde MBS [der saudische Kronprinz Mohammad bin Salman] seine Vision eines normalen Saudi-Arabiens befördern.“ (Lee Smith: „The Secret to Successful Arab Modernization is to Stop Hating Israel“)