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Vor Gipfel Erdogan-Putin: Russland bombardiert türkische Verbündete in Syrien

Putin und Erdogan bei ihrem Treffen in Sotchi
Putin und Erdogan bei ihrem Treffen in Sotchi (© Imago Images / SNA)

Bevor Putin und Erdogan diese Woche in Sotchi zu Gesprächen über Syrien zusammentrafen, bombardierte die russische Luftwaffe noch türkische Verbündete bei Aleppo.

Sultan al-Kanj, Al-Monitor

Quellen, die der (früher als Freie Syrische Armee (FSA) bekannten) Nationalen Armee der syrischen Opposition angehören, berichteten gegenüber Al-Monitor, dass russische Jets am 26. September mehrere Luftangriffe geflogen haben. Die Angriffe trafen einen Militärstützpunkt der Al-Hamza Division, einer mit der Nationalen Armee verbundenen Gruppe, im Dorf Barad in Afrin im nördlichen Umland von Aleppo.

Sechs Angehörige der Nationalen Armee wurden dabei getötet und 11 weitere verwundet. Die meisten der Getöteten stammten aus dem Gebiet Ost-Ghouta am Stadtrand von Damaskus.

Die Quellen bestätigten, dass russische Aufklärungsflugzeuge ihre Einsätze vor dem Bombardement intensiviert hatten. Außerdem haben russische Kampfflugzeuge einen Tag vor dem Bombardement mehrere Angriffe auf verschiedene Gebiete in Afrin durchgeführt. Sie beschossen das Gebiet um Balshaya und das Gebiet zwischen Balshaya und Dschalbal in der Landschaft von Afrin.

Hinzu kommt ein Luftangriff auf die benachbarte Stadt Basoufan. Alle diese Gebiete werden von den mit der Türkei verbündeten Fraktionen der Nationalen Armee kontrolliert.

Die russischen Angriffe beschränkten sich nicht auf die Gebiete der Nationalen Armee im Umland von Afrin, sondern betrafen auch große Gebiete in Idlib, die von der islamistischen Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) kontrolliert werden. Russische Kampfflugzeuge fliegen täglich Dutzende von Angriffen auf große Gebiete in Idlib.

Diese Eskalation erfolgten im Vorfeld eines für den 29. September in der russischen Stadt Sotschi geplanten Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, bei dem die Syrienfrage und insbesondere die Lage in Idlib erörtert wurde.

In diesem Zusammenhang hat die Syrische Befreiungsfront einen Angriff auf ein gemeinsames Hauptquartier der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) und des Assad-Regimes in Afrin gemeldet, als Vergeltungsaktion für jene Mitglieder, die bei einem russischen Angriff in dem Gebiet getötet wurden, gemeldet.

Eine militärische Quelle der Syrischen Befreiungsfront, die mit Al-Monitor sprach, bestätigte, dass die Positionen der SDF und des Assad-Regimes mit einem Sperrfeuer von Grad-Raketen beschossen wurden.

Auf ihren Konten in den sozialen Medien postete die Syrische Befreiungsfront ein Video mit dem Titel „Blut für Blut“, das den „mit einer Panzerabwehrrakete durchgeführten Angriff auf das gemeinsame Hauptquartier von Assads Streitkräften und der PKK an der Barad-Front“ zeigt, wie es heißt.

(Aus dem Artikel Russia bombs Turkey’s allies in Syria ahead of Putin-Erdogan summit“, der bei al-Monitor erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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