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Türkische Drohnenangriffe im Nordirak

Türkische Drohne bei einer Messe in Istanbul. Immer wieder greift die Türkei im Nordirak die PKK an. (© imago images/NurPhoto)
Türkische Drohne bei einer Messe in Istanbul. Immer wieder greift die Türkei im Nordirak die PKK an. (© imago images/NurPhoto)

Bei türkischen Drohnenangriffen wurden im Nordirak mehrere PKK-Mitglieder getötet, als Außenminister Fidan gerade in Erbil zu Gast war.

Bei zwei türkischen Drohnenangriffen wurden am Donnerstag im kurdischen Nordirak sieben Mitglieder der Kurdischen Arbeiterpartei PKK getötet. Zuerst nahm eine Drohne ein Fahrzeug nördlich von Erbil unter Beschuss, der Hauptstadt der kurdischen Regionalregierung. Dabei wurden ein Offizier und zwei PKK-Soldaten getötet. Einem zweiten Angriff fielen vier weitere PKK-Mitglieder zum Opfer.

Die Attacken ereigneten sich, als der türkische Außenminister (und ehemals langjährige Geheimdienstchef) Hakan Fidan sich gerade für Gespräche mit dem Premierminister der Regionalregierung, Masour Barzani, in Erbil befand. Ohne auf die konkreten Vorfälle einzugehen, behauptete Fidan bei einer Pressekonferenz, die Frage der PKK sei »in der Türkei ein für alle Mal geklärt«, nun wolle man dem Irak und der kurdischen Autonomieregion im Nordirak dabei behilflich sein, sich »vor der PKK zu schützen«.

Vor seiner Visite in Erbil hatte Fidan in Bagdad die irakische Regierung aufgerufen, die PKK zur Terrororganisation zu erklären. In der Türkei wird die PKK genauso als Terrorgruppe eingestuft wie in der Europäischen Union und von den USA.

Die Ende der 1970er Jahre in der Türkei entstandene PKK unterhält seit geraumer Zeit ihr Hauptquartier und zahlreiche Stellungen in den Kandil-Bergen. Die türkische Armee unternimmt immer wieder Angriffe im Nordirak, die sich sowohl gegen die PKK als auch gegen syrische Kurden richten. Im Juli 2022 wurden bei einem Militärschlag gegen ein vermeintliches PKK-Ziel in der Provinz Duhok zahlreiche irakische Touristen getötet bzw. verletzt; im April 2023 hat die Türkei versucht, den obersten Kommandeur der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mazloum Abdi, zu töten.

Experten bezweifeln, dass die türkischen Militäroperationen im Nordirak ausschließlich dem Kampf gegen die PKK dienen soll, sondern eine darüber hinausgehende Einflussnahme im kurdischen Teil des Iraks zum Ziel hat.

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