Nach Jahren der Feindschaft trafen nun erstmals seit vielen Jahren wieder hochrangige Beamte des türkischen und syrischen Geheimdienstes zusammen.
Orhan Coskun, Reuters
Die türkischen und syrischen Geheimdienstchefs trafen sich am Montag in Moskau, und zwar zum ersten Mal seit Jahren, trotz Ankaras langjähriger Feindseligkeit gegenüber Präsident Bashar al-Assad, wie ein hochrangiger türkischer Beamter und die syrische Nachrichtenagentur SANA mitteilten. Beide Seiten gaben an, dass es Geheimdienstkontakte gegeben habe, aber dies das erste offizielle hochrangige Treffen sei.
Der türkische Präsident Tayyip Erdogan unterstützt die Rebellen, die während des achtjährigen Bürgerkriegs in Syrien für den Sturz von Assad gekämpft haben. Erdogan beschrieb Assad als Terroristen und forderte, ihn von der Macht zu verdrängen, was zu Beginn des Krieges als durchaus möglich erschien. Aber Assads Verbündete Russland und der Iran haben dazu beigetragen, eine Kehrtwende des Konflikts herbeizuführen. Da sich die US-Streitkräfte gerade aus Nordost-Syrien zurückziehen, dringen die von Russland unterstützten Assad-Truppen in die Region zurück, zum selben Zeitpunkt, da türkische Truppen aus dem Norden einmarschieren.
Der türkische Geheimdienstchef Hakan Fidan und sein syrischer Amtskollege diskutierten den Waffenstillstand im syrischen Idlib und eine mögliche Koordinierung gegen die Kurden in Nordsyrien. Die Diskussionen beinhalteten „die Möglichkeit einer Zusammenarbeit gegen die YPG, den syrischen Arm der Terrororganisation PKK, östlich des Euphrat“, sagte ein türkischer Beamter unter der Bedingung der Anonymität.
Die Nachrichtenagentur SANA teilte mit, der syrische Geheimdienstchef habe die Türkei dazu aufgefordert, die Souveränität Syriens, seine Unabhängigkeit und territoriale Integrität anzuerkennen, sowie den sofortigen und vollständigen Rückzug aus dem gesamten syrischen Hoheitsgebiet vorzunehmen.
Turkish, Syrian top spies meet in first official contact in years