Das nordafrikanische Land ist die erste arabische Nation, die Schülern Sexualkunde zugänglich macht.
Lateshia Beachum, Washington Post
Laut Gesundheitsbehörden bietet Tunesien ein Bildungsprogramm zur Sexualität für seine Grund- und Mittelschüler an. Damit ist Tunesien derzeit die einzige arabische Nation, die dies tut. [Seit Dezember] erhalten Kinder ab fünf Jahren Sexualerziehung auf der Basis von Biologie und Religion, um sie vor sexueller Belästigung, Beschimpfung, Vergewaltigung und Missbrauch zu schützen.
Die Exekutivdirektorin der tunesischen Vereinigung für Reproduktionsgesundheit Arzek Khenitech kündigte die Initiative Ende November in den lokalen Medien an. Unter der Aufsicht des Bildungsministeriums arbeitete Khenitechs Organisation mit den Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen und dem Arabischen Institut für Menschenrechte zusammen, um den Unterricht in Sexualerziehung ins Leben zu rufen. Dieser soll auch noch in andere Fächer wie Arabisch, dem Sportunterricht und in die Naturwissenschaften integriert werden. „Eine begleitende Diskussion soll dazu beitragen, die bereits bestehenden Konzepte zu verbessern“, sagte sie zu Mosaïque FM.
Das Programm [wurde im Dezember] 12 Bezirken rund um die Hauptstadt Tunis gestartet, gefolgt und [wurde] im Januar auf weitere Gebiete ausgedehnt. Das Projekt wird über einen Zeitraum von zwei Jahren getestet werden. Wenn es sich als erfolgreich erweist, werden nach Aussage von Slah Zouaghi, dem Sprecher der tunesischen Botschaft in Washington, die Schüler aller tunesischen Schulen schließlich Sexualerziehung erhalten, die auf Wissenschaft und Religion beruht. Ältere Schüler lernen etwa über Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch, wenn sie ein angemessenes Alter erreicht haben, sagte Zouaghi. Die Details des Programms werden noch ausgearbeitet, sagte er.
Tunisia launches a state-sponsored sex-education program, a rarity in the Arab world