Die iranische Quds-Einheit hat vor dem Terroranschlag auf Israel Übungen durchgeführt, an denen Kämpfer der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads teilgenommen haben sollen.
Bis zu fünfhundert Männer, die den im Gazastreifen ansässigen Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) angehören, trainierten im Vorfeld des Angriffs auf Israel am 7. Oktober im Iran. Im September fanden vom Iran veranstaltete Übungen statt, bei denen die Terroristen ein spezielles Kampftraining erhielten, wie dasWall Street Journal (WSJ) am Mittwoch berichtete.
Die Quds-Einheiten, die für Auslandseinsätze zuständige Abteilung des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC), beaufsichtigte die Ausbildung, an der nach Angaben ranghoher palästinensischer Persönlichkeiten auch der Leiter der Einheit, Esmail Ghaani, teilnahm. Ghaani hatte das Amt vom früheren Kommandeur Qassem Soleimani übernommen, nachdem dieser am 3. Januar 2020 bei einem Luftangriff der US-Streitkräfte in Bagdad getötet wurde.
Bei ihrem Terrorangriff auf Israel setzten die palästinensischen Milizionäre Drohnen, Gleitschirme und Motorräder ein. Motorräder werden auch von iranischen paramilitärischen Gruppen wie den Basidschi verwendet, wurden aber von der Hamas laut Wall Street Journal bis zum 7. Oktober für solche Einsätze nicht benutzt.
Hamas dankt dem Iran
Am Mittwoch sagte der Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), Daniel Hagari, der Iran unterstütze die Hamas mit nachrichtendienstlichen Informationen und fördere die weltweite anti-israelische Aufwiegelung. Auch mit Ausbildung, Waffen, Finanzierung und technologischem Know-how helfe der Iran der Hamas.
Führende Hamas-Aktivisten haben dem Iran öffentlich für seine Unterstützung gedankt. »Die Hisbollah und der Iran haben uns mit Waffen, Know-how und Technologie unterstützt«, erklärte etwa Khaled Meshaal, ein führender Hamas-Funktionär, gegenüber Al Arabiya.
Die USA zögerten jedoch, die Islamische Republik der Hilfestellung zu beschuldigen. Angeblich hätten sie keine Informationen bezüglich spezieller iranischer Trainings. »Die Informationen, die wir haben, zeigen keine direkte Verbindung zu den Hamas-Anschlägen am 7. Oktober, was den Iran anbelangt. Aber das ist etwas, das wir weiterhin genau beobachten werden«, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder vergangene Woche. Revolutionsgarden-Experte Saeid Golkar meinte gegenüber dem Wall Street Journal, diese Art von Operation sei »ohne die Unterstützung der Hisbollah und des IRGC nur sehr schwer durchführbar. Die Hamas allein ist dazu nicht in der Lage.«
Währenddessen strahlte der israelische Nachrichtensender Channel 12 am Mittwochabend Aufnahmen aus, die einen großen Konvoi von Hamas-Terroristen zeigen, die etwa einen Monat vor dem Anschlag an der Grenze zu Israel patrouillierten.