Das zwischen den Ländern geteilte Qana-Gasfeld war eines der Hauptthemen bei den Verhandlungen über die Festlegung der Seegrenze zwischen Israel und dem Libanon.
Der Libanon hat mit Gas- und Ölexplorationsbohrungen auf dem Qana-Feld an der Grenze seiner Wirtschaftsgewässer zu Israel begonnen. Die Ergebnisse der Arbeiten dürften in sechs Wochen vorliegen. Betreiber der Bohrungen ist der französische Energiekonzern TotalEnergies (35 Prozent) in Partnerschaft mit dem italienischen Unternehmen Eni (35 Prozent) und Qatar Energy (30 Prozent), welches das russische Unternehmen Novatek ersetzt, das im vergangenen September aus dem Konsortium ausgeschieden ist.
Nach vorläufigen Schätzungen und Analysen von Daten aus dem geologischen Gutachten könnte das Qana-Feld fast hundert Milliarden Kubikmeter Gas enthalten, das ist mehr als die israelischen Gasfelder Karish und Tanin zusammen.
Einnahmen geteilt
Dieses Gasfeld war eines der Hauptthemen bei den Verhandlungen über die Festlegung der Seegrenze zwischen Israel und dem Libanon. Im Rahmen des im Oktober letzten Jahres unterzeichneten Abkommens wurde beschlossen, dass die Grenze südlich des Qana-Felds verlaufen und das Feld vollständig in libanesischer Hand verbleiben soll, während Israel den Anspruch auf einen bestimmten Prozentsatz (17 Prozent) der Lizenzgebühren zugesprochen bekommt, wie es in einem im November unterzeichneten Grundsatzdokument heißt.
Die Einnahmen aus Qana könnten sich auf Hunderte von Milliarden Dollar belaufen. Für den Fall, dass Israel und TotalEnergies keine Einigung über die Schätzung der Größe der Lagerstätte erzielen, wird ein externer Experte mit der Entscheidung betraut. Die Hisbollah hatte versucht, eine Einigung zu hintertreiben und dafür im Juli 2022 sogar das israelische Gasfeld Karish mit Drohen angegriffen.