Unter dem Motto ›Nur ein Märtyrertod ist ein guter Tod‹ setzt die Hamas in ihrem TV-Sender Musikvideos ein, um Palästinenser aufzufordern, israelische Bürger zu töten.
Am 13. November 2022 strahlte der Hamas-Sender im Gazastreifen, Al-Aqsa TV, ein Lied mit dem Titel »Eröffnet das Feuer!« aus, in dem Palästinenser im Westjordanland aufgefordert werden, ihre Schusswaffen gegen israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte zu erheben. Das Lied wird von den ehemals in Israel inhaftierten Hamas-Terroristen Hamouda Sallah und Musab Al-Hashlamoun gesungen, die beide im Rahmen des Gefangenenaustauschs von Gilad Shalit im Jahr 2011 freigelassen wurden.
Sallah und Al-Hashlamoun sind in voller militärischer Ausrüstung zu sehen und werden von maskierten Männern in Uniformen und mit Waffen flankiert. Das Lied soll Palästinenser ermutigen, sich gegen die Untätigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde zu erheben, gegen Israelis bewaffnet vorzugehen und bei ihren Angriffen »standhaft« zu sein. Ihre Finger, so heißt es, seien »an den Abzug gewöhnt«:
»Ihr repräsentiert die Ehre unter uns, euer Name ist im Herzen der Nachbarschaft, des Flüchtlingslagers und der Stadt, wenn ihr den Angriff abwehrt. (…) Vergesst das Land nicht. Vergesst nicht diejenigen, die dafür alles geopfert haben, was ihnen lieb und teuer ist. Seid selbst die Revolution! Seid im Krieg so hart wie Feuerstein. Eure Kugeln werden sie zerschmettern. Mit jeder Kugel zahlst du ihnen das Zehnfache zurück.«
Der Liedtext fordert zu geplanten Attacken aus dem Hinterhalt auf, um den Feind »zu überraschen, ihm zuvorzukommen, ihn zu erledigen und mit Kugeln aus Flammen« einzudecken. »Mein Volk ist durstig nach dem Klang eurer [Kugeln], es wird nie genug davon haben. Eure Kugeln sind durchdringend in der Schlacht, sie werden die Herren des Landes bleiben. Der Feind soll Feuer über sich und Feuer unter sich haben.«
Dazu zeigt das Musikvideo Archivaufnahmen von Angriffen auf israelische Streitkräfte im Westjordanland, darunter die Schießerei vom Oktober, bei der der Terrorist Uday Tamimi getötet wurde. Auch ein simulierter Schusswechsel mit einem israelischen Zivilfahrzeug ist Teil des Clips.
Vor seiner Freilassung verbüßte Hamouda Sallah eine zwanzigjährige Haftstrafe wegen mehrerer versuchter Terroranschläge gegen israelische Zivilisten. Der aus Hebron im Westjordanland stammende Al-Hashlamoun war ebenfalls an mehreren Terroranschlägen beteiligt. Ursprünglich im Rahmen eines Gefangenenaustauschs im Jahr 2004 freigelassen, wurde er erneut inhaftiert, nachdem er an einem Anschlag in der israelischen Stadt Beer Sheva beteiligt gewesen war, bei dem sechzehn Zivilisten, darunter ein Kind, ums Leben kamen.
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Weitere InformationenLob des Bin-Laden-Mentors
Kurz nach Ausstrahlung des Videos sprach Hamas-Führer Ismail Haniyeh am 24. November auf einer von der Liga der Islamischen Gelehrten in Palästina organisierten und ebenfalls auf Al-Aqsa TV ausgestrahlten Videokonferenz anlässlich des Gedenkens an die Tötung des palästinensischen Dschihadisten Abdullah Yusuf Azzam.
Dabei lobte Haniyeh den als Mentor von Osama Bin Laden tätigen Azzam als »entschlossen, barmherzig und hingebungsvoll«, als »Ritter des Dschihads« und des »Widerstands gegen die Feinde Allahs«. »Der Name des Märtyrers, Abdallah Azzam, spricht für sich selbst: er war ein entschlossener [›azzam‹] Mann. Sein Name spricht für sich selbst durch seine Geschichte und den leuchtenden Weg, den er gegangen ist.«
Haniyeh erklärte, der Märtyrertod sei das höchste Ziel des Menschen, weswegen Azzam auch ein Mann der Da’wa, der Werbung für und Bekehrung zum Islam, gewesen sei. »Er war nicht nur ein islamischer Rechtsgelehrter, Gelehrter, Intellektueller und Erzieher mit all den Tugenden, die mit diesen großen Titeln verbunden sind. Zusätzlich war er auch ein Mudschahid. Er trug die Waffen und kämpfte um Allahs Willen.«
Da Azzam und »die Männer der Islamischen Nation« durch Grenzschließungen daran gehindert worden seien, »den zionistischen Feind auf dem Boden Palästinas zu bekämpfen, bemühte er sich darum auf [einem anderen] Dschihad-Schlachtfeld«. Dort habe Allah ihn geehrt, »indem er ihm den Märtyrertod gewährte, was das höchste Ziel ist, das ein Mensch anstreben kann«. Abdullah Yusuf Azzam habe immer gesagt, für Allah sterben zu wollen, wie es auch die Hamas tut: »So wie das Leben um Allahs Willen unser höchstes Bestreben ist, so ist es auch der Tod.«
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