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Hilfslieferungen für Gaza: Britische Truppen von palästinensischer Terrorgruppe bedroht

US-Soldaten bei der Errichtung des schwimmenden Piers für die Versorgung von Gaza mit Hilfsgütern
US-Soldaten bei der Errichtung des schwimmenden Piers für die Versorgung von Gaza mit Hilfsgütern (© Imago Images / UPI Photo)

Eine im Gazastreifen ansässige Terrorgruppe bedroht britische Streitkräfte, sollten sie vom vor der Küste liegenden Pier, das die USA gerade errichten, Hilfsgüter an die palästinensische Bevölkerung liefern.

Die terroristische Gruppierung der Volkswiderstandskomitees warnte am 28. April über ihren offiziellen Telegramkanal, die britischen Streitkräfte würden zu legitimen Angriffszielen, sollten sie auf einem von den USA gebauten Pier vor der Küste des Gazastreifens operieren. Die Drohung erfolgte nach Berichten, denen zufolge die britische Regierung erwägt, Truppen mit der Lieferung von Hilfsgütern von der Offshore-Plattform nach Gaza zu beauftragen.

»Wir warnen Großbritannien oder jedes andere Land davor, Truppen auf dem Territorium oder an der Küste des Gazastreifens zu stationieren und bekräftigen, dass sie legitime Ziele für unser Volk und seinen Widerstand sein werden«, erklärten die Volkswiderstandskomitee.

Am 29. April teilte das US-Zentralkommando auf X mit, eine schwimmende Anlegestelle in der Nähe der Küste des Gazastreifens zu errichten, um die humanitären Hilfslieferungen in die vom Krieg betroffene Enklave zu verbessern. Unabhängig davon kündigten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) am 27. April an, in Kürze einen von den USA gebauten schwimmenden Pier vor der Küste des Gazastreifens zu erhalten, um die Bereitstellung humanitärer Hilfe zu erleichtern. Der Offshore-Pier soll »innerhalb weniger Tage« einsatzbereit sein. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press zufolge wurden Hafenanlagen in der Nähe von Gaza-Stadt, welche die Hilfsgüter aufnehmen sollen, bereits mit Mörsergranaten beschossen, wobei sich keine bewaffnete palästinensische Gruppen zu dem Angriff bekannt hat.

Erhebliches Sicherheitsrisiko

Die Errichtung eines Offshore-Piers und Hafens stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die IDF-Truppen und das Personal ausländischer Staaten dar. Die Hamas und andere palästinensische Terrorgruppen sind nach wie vor in der Lage, Raketen, Mörser und möglicherweise auch Drohnen abzufeuern, obwohl das israelische Militär die militärische Infrastruktur der Gruppen stark beeinträchtigt hat.

Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass die Volkswiderstandskomitees eine solche Drohung ohne vorherige Genehmigung der Hamas ausgesprochen hätten. Wie andere palästinensische Terrororganisationen im Gazastreifen operieren auch die Volkswiderstandskomitees im Einflussbereich der Hamas. Daher sollte diese Drohung als eine Warnung sowohl der Hamas als auch der Volkswiderstandskomitees verstanden werden.

Das hochrangige Hamas-Mitglied Osama Hamdan erklärte am Mittwoch in einem Interview mit dem libanesischen Hisbollah-Sender Al-Manar, dass es »die amerikanische Regierung ist, die den Hafen im Gazastreifen verwaltet«. Hamdan bemerkte, dass »jeder bewaffnete Soldat auf dem Boden des Gazastreifens ein Feind des palästinensischen Volkes ist. Der Widerstand hat das Projekt einer neuen politischen Autorität im Gazastreifen vereitelt«, was ebenfalls als Drohung gegen Truppen verstanden werden kann, die bei der Verteilung der Güter helfen.

Die schwimmende Anlegestelle ergänzt die bislang auf dem Landweg und aus der Luft stattfindenden Hilfslieferungen in den Gazastreifen. »Obwohl es sich um einen guten Zweck handelt, könnte das Projekt mehr Risiko als Nutzen mit sich bringen«, meinte Joe Truzman von der Foundation for Defense of Democracies. »Im Gazastreifen gibt es mehr als ein Dutzend bewaffneter Terrorgruppen, und die Möglichkeit, amerikanisches, britisches und israelisches Personal anzugreifen, das auf dem Pier oder im Hafen arbeitet, könnte ein unnötiges und gefährliches Risiko darstellen, egal, wie gut gemeint es ist.«

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