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NGO Monitor zerpflückt Israel-Bericht von Human Rights Watch

Israels größte arabische Stadt, Umm al-Fahm
Israels größte arabische Stadt, Umm al-Fahm (Quelle: JNS)

Der HRW-Bericht über Israels angebliche »Apartheid« strotzt vor Fehlern, falsch wiedergegebenen Zitaten und fehlenden neutralen Aussagen, wie die israelische NGO Monitor analysiert hat.

Steve Postal

Die in Israel ansässige NGO Monitor hat eine vernichtende Analyse eines 217-seitigen Berichts von Human Rights Watch (HRW) vom April 2021 veröffentlicht, der Israel beschuldigt, »Apartheid« zu begehen.

Laut NGO Monitor führte HRW fast keine Primärforschung durch, und zitiert nicht nur sich selbst rund 175 Mal, sondern auch die politisierten NGOs B’Tselem (ca. 70 Mal), Peace Now (20 bis 40 Mal) oder Adalah, Gisha, HaMoked und Ir Amim, »die in der Anti-Israel ›Apartheid‹-Kampagne aktiv sind«, so NGO Monitor.

Insgesamt fand NGO Monitor 303 Fehler im Bericht, die sich in 105 Fehler, 136 falsche Darstellungen, 37 Auslassungen und 25 Fälle von Doppelmoral aufteilen lassen.

Zu den Hauptfehlern zählen falsche Behauptungen wie jene, dass Araber in Israel eingepfercht seien. Salo Aizenberg, ein unabhängiger Wissenschaftler und Autor des NGO-Monitor-Berichts, erklärte gegenüber Jewish News Syndicate (JNS), dies sei eine »ungeheuerliche Unwahrheit«, bedenkt man, dass die sechzehn größten arabischen Städte eine Dichte von etwa 2.550 Personen pro Quadratmeile aufweisen, während der Großraum Tel Aviv eine Dichte von etwa 9.000 Personen hat und wichtige Städte wie Haifa und Jerusalem zwei- bis dreimal dichter bewohnt sind als diese arabischen Städte. Laut Aizenberg werden die falschen Behauptungen über die Bevölkerungsdichte auf achtzehn Seiten des HRW-Berichts wiederholt.

Weitere Fehler, die NGO Monitor in dem HRW-Bericht gefunden hat, beinhalten folgende Behauptungen:

  • Israel habe »Hunderten« von Bewohnern des Gazastreifens Einreisegenehmigungen erteilt, obwohl die Zahl der erteilten Genehmigungen im Jahr 2019 127.000 betrug;
  • Der palästinensische Zugang zu Wasser sei gleich geblieben, während er in Wirklichkeit gestiegen ist;
  • Israel vernichte »fast nie« jüdische Häuser in Jerusalem, obwohl etwa ein Drittel der abgerissenen Häuser jüdische sind;
  • Beschränkungen für die Einfuhr von Gütern in den Gazastreifen mit doppeltem Verwendungszweck, die sowohl für zivile als auch für terroristische Zwecke verwendet werden können. Tatsächlich sind Baumaterialien, Düngemittel und Chemikalien davon ausgenommen;
  • Die Überquerung des Qalandiya-Kontrollpunkts würde nicht mehr nur Minuten, sondern »Stunden« dauern;
  • Es sei »praktisch unmöglich« für Araber, in Jerusalem eine Baugenehmigung zu erhalten. Wahr ist, dass Tausende diese erhalten haben und die arabischen Genehmigungen die jüdischen im Jahr 2018 sogar übertrafen;
  • Israel habe die »Absicht, die Beduinen zu dominieren« und ihre Siedlungen zu entfernen, um Platz für jüdische Siedlungen zu schaffen.

Verfälschte Zitate

Außerdem zeige die »Verfälschung von Zitaten die bewusste Unehrlichkeit von HRW«, so Salo Aizenberg. »Ein Fehler hier oder da mag akzeptabel sein, aber wir haben mindestens zwanzig Zitate gezählt, die entweder verändert oder grob falsch dargestellt wurden. Ein Beispiel ist ein Zitat von Shimon Peres, in dem er behauptet, die Juden wollten die Palästinenser ›beherrschen‹. Peres bezieht sich auf bestimmte Ereignisse als Ergebnis arabischer Angriffe auf Juden, aber HRW verändert das Zitat absichtlich, um zu behaupten, es beweise die Absicht einer jüdischen Vorherrschaft.«

Gerald Steinberg, Präsident von NGO Monitor, sagte gegenüber JNS, dass »die Fälschungen von Human Rights Watch und Manipulationen zahlreicher angeblicher Zitate, die Verzerrung ihrer offensichtlichen Bedeutung und das massive Umschreiben der Geschichte die methodische Farce [des HRW-Berichts] verdeutlicht«.

»Ebenso ungeheuerlich ist die Doppelmoral«, empört sich Aizenberg. »HRW bezeichnet Handlungen als Apartheid, die alle Nationen rechtmäßig durchführen, ohne sich des Rassismus zu rühmen. Zu behaupten, Israels Identifikation als jüdisch sei Apartheid, wenn viele Dutzend Nationen eine Religion in ihren Regierungsdokumenten festhalten, einschließlich europäischer Länder (zum Beispiel sind Griechenland und Dänemark per Verfassung christliche Nationen), ist der Gipfel der Heuchelei.«

Weitere Doppelstandards, die in dem Bericht festgestellt wurden:

  • Kritik daran, dass Israel den Erwerb der Staatsbürgerschaft durch Heirat einschränkt, während ähnliche Maßnahmen vieler anderer Nationen und der Missbrauch dieser Gesetze durch die Palästinenser ignoriert werden; 
  • Kritik an Israel wegen seiner hohen Inhaftierungsrate von Palästinensern, wobei die weitaus höheren Inhaftierungsraten von Minderheitengruppen weltweit ignoriert werden. Zum Beispiel sind Afroamerikaner in den USA siebenmal und Aborigines in Australien zehnmal so häufig inhaftiert wie Palästinenser.

»Vielleicht noch ungeheuerlicher als die Fehler sind die Auslassungen«, stellt Aizenberg fest. »Die klar formulierte These von Human Rights Watch ist, dass alle israelischen Aktionen auf reinen Rassismus zurückzuführen sind. Natürlich sind viele israelische Maßnahmen, von der Beschränkung des Zugangs zum Gazastreifen bis zur Besetzung von Kontrollpunkten im Westjordanland, auf Gründe der Sicherheit zurückzuführen, um den Terrorismus zu stoppen. Doch wie geht HRW mit dieser Tatsache um? Sie blendet jeglichen Terrorismus aus und verwendet kein einziges Mal das Wort ›Terrorismus‹ oder verwandte Wörter wie ›Selbstmordattentat‹ in ihrem Bericht.«

Zu den wichtigsten Auslassungen, die NGO Monitor aufzählt, gehören:

  • Die Umstände der Sicherheitsgründe, weswegen Israel den Bewohnern des Gazastreifens den Zugang zu den Gewässern des Gazastreifens verwehrt, und die Versuche der Hamas, schwere Waffen auf dem Seeweg einzuschmuggeln;
  • Der Umstand, dass die massiven Militärausgaben der Hamas zur Armut im Gazastreifen beitragen; 
  • Die Sicherheitsbedenken gegenüber palästinensischen Terroristen bei gleichzeitiger Kritik an den Kontrollpunkten.

Was soll getan werden?

»Der beste Weg, Human Rights Watch zur Rechenschaft zu ziehen, ist, Menschen und Institutionen darauf aufmerksam zu machen und die NGO zu einem Eingeständnis für ihren gefälschten Bericht zu bringen. Für diejenigen, die Israel verabscheuen, wird die Wahrheit keine Rolle spielen. Aber für die große Zahl derer, die weder wissen noch glauben, dass eine Organisation wie Human Rights Watch korrekt arbeiten sollte, kann es einen Unterschied machen, wenn man aufzeigt, dass der Bericht gefälscht ist«, resümiert Salo Aizenberg, und Gerald Steinberg stimmt dem zu.

»Mächtige NGOs wie HRW (mit einem Jahresbudget von 110 Mio. Dollar) müssen beim Namen genannt und aufgefordert werden, diese schäbigen Propagandastunts aufzudecken. Wenn es Journalisten, Akademikern und Diplomaten zu peinlich ist, Berichte wie diesen zu zitieren, werden sie aufhören, die NGO als ›hoch angesehen‹ zu bezeichnen. Und wenn die Geldgeber von Human Rights Watch in Los Angeles, Berlin, Toronto und Sydney erkennen, dass sie für diese Travestie bezahlen, werden sie die Finanzierung einstellen.«

Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate(Übersetzung von Alexander Gruber.)

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