„Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hat bevorstehende Angriffe seines Landes auf kurdische Stellungen in Nordsyrien angekündigt. Dabei werde man auch östlich des Flusses Euphrat tätig werden, sagte Erdogan am Dienstag. Dort sind kurdische ‚Volksschutzeinheiten‘ (YPG) sowie amerikanische Truppen ein Bündnis im Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) eingegangen.
Diese Konstellation hatte die türkische Regierung bisher davon abgehalten, die Kurden östlich des Euphrats anzugreifen, da ein solcher Schritt die Türkei in einen offenen Gegensatz zu den Vereinigten Staaten gebracht hätte. In seiner wöchentlichen Rede vor der Regierungspartei AKP in Ankara kündigte Erdogan nun jedoch an: ‚Wir werden die Terrorstrukturen östlich des Euphrats zerstören. Wir haben dazu unsere Vorbereitungen, unsere Pläne und Programme abgeschlossen.‘ Bereits am Wochenende hatte die Türkei kurdische Stellungen in Syrien beschossen. ‚Bald werden wir eine größere und effizientere Operation beginnen‘, sagte Erdogan zu den bevorstehenden Angriffen. (…)
Die Türkei hat seit 2016 in zwei Feldzügen Angriffe gegen die YPG gestartet und sie aus Regionen vertrieben, die von den Kurden im Zuge des Staatszerfalls in Syrien unter ihre Kontrolle gebracht worden waren. Erdogan hatte sich mehrfach darüber beklagt, dass die YPG von Washington mit Waffen versorgt werden, und die Amerikaner aufgefordert, sich zwischen der Türkei und den Kurden als Partner zu entscheiden.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Erdogan will YPG angreifen“)