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Arafat: „Nutze Oslo, um Juden aus Palästina zu vertreiben“

„Aus Anlass des 25. Jahrestags der Osloer Vereinbarungen hat der Herausgeber der Onlinezeitung Rai Al-Yawm, der palästinensische Journalist Abd Al-Bari Atwan enthüllt, dass der verstorbene Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und PLO-Anführer Yasser Arafat ihm im Vertrauen gesagt habe, er glaube nicht an den Oslo-Prozess, er lasse sich aber darauf ein, weil er eine Gelegenheit darstelle, ‚die PLO und den Widerstand nach Palästina zurückzubringen‘ und die Juden zu vertreiben ‚wie Ratten, die das sinkende Schiff verlassen‘.

Zudem habe Arafat mit Angehörigen der Hamas kooperiert, sie finanziell unterstützt und bewaffnet und die Lieferung von Waffen in den Gazastreifen mit der Hisbollah koordiniert. Arafat habe für dieses Verhalten mit seinem Leben bezahlt, denn er habe ‚den Ausbruch der bewaffneten Zweiten Intifada veranlasst und Waffen aus allen möglichen Quellen bezogen‘. Im Folgenden dokumentieren wir Exzerpte aus Atwans am 13. September veröffentlichten Artikel: (…)

‚Präsident Arafat isolierte sich von den meisten Arabern, insbesondere in den Golfstaaten, weil er die irakische Invasion Kuwaits unterstützte (…) Die Golfstaaten, Ägypten und Syrien standen ihm feindselig gegenüber, und er wurde von palästinensischen Geldgebern und verschiedenen arabischen und europäischen Interessengruppen unter Druck gesetzt.

Er war sich sicher, dass der Oslo-Prozess, dessen Architekt der [momentane Präsident der PA] Mahmoud Abbas war, die PLO schützen, aus ihrer Isolation befreien und wieder aufs internationale Parkett bringen und die Saat für einen palästinensischen Staat säen könne. (…)

Als wir sein im Stadtteil Jugurtha gelegenes Hauptquartier in Tunis verließen, nahm er mich unter dem Vorwand, er wolle spazieren gehen, zur Seite, um nicht belauscht zu werden, und sagte mir: ‚Ich möchte ihnen etwas anvertrauen, das sie aber vor meinem Tod nicht erwähnen oder mir zuschreiben dürfen.‘

Seufzend fuhr er fort: ‚Ich gehe trotz meiner Bedenken infolge des Oslo-Prozesses nach Palästina, um die PLO und den Widerstand dorthin zurückzubringen. Ich verspreche ihnen, dass die Juden Palästina verlassen werden, wie Ratten ein sinkendes Schiff. Das wird nicht mehr im Laufe meines Lebens geschehen, aber sie werden es noch erleben.‘ Er habe keinerlei Vertrauen in die Israelis. (…)

Seinen Wünschen gemäß wurde er zum Märtyrer. Nachdem sie ihn monatelang in seinem Hauptquartier [in Ramallah] belagert hatten, weil er sich weigerte, die Camp David-Vereinbarung zu unterzeichnen und Jerusalem oder das Rückkehrrecht aufzugeben; weil er den Ausbruch der bewaffneten Zweiten Intifada veranlasst und Waffen aus allen möglichen Quellen bezogen hatte, vergifteten die Israelis ihn.

Ich habe genaue Kenntnisse seiner Zusammenarbeit mit den Kämpfern der Hamas im Gazastreifen und im Westjordanland, die er finanziell unterstützte und bewaffnete. In diesem Zusammenhang baute er auch eine Brücke zur Hisbollah und ihren Anführern im Südlibanon. Diese schickten Waffen in Fässern, die vor der Küste des Gazastreifens ins Meer geworfen wurden. (…)

Ich veröffentliche diese Informationen, von denen manche schon bekannt sein mögen, nicht, um den verstorbenen Arafat in Schutz zu nehmen, sondern als historisches Zeugnis. Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass die Osloer Vereinbarungen ein historischer Fehler waren, ein auf das Herz der Sache der Palästinenser gerichteter vergifteter Dolch.“

(Bericht des Middle East Media Research Institute: „Senior Palestinian Journalist: Arafat Told Me He Went Along With Oslo Accords Because It Would Make ‚The Jews… Leave Palestine Like Rats Abandoning A Sinking Ship‘“)

Mehr zum Thema auf Mena Watch: Wer den Oslo-Friedensprozess zum Scheitern gebracht hat

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