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Die wirtschaftliche Entwicklung nach drei Jahren Abraham-Abkommen

Die Unterzeichnung der Abraham-Abkommen vor drei Jahren in Washington
Die Unterzeichnung der Abraham-Abkommen vor drei Jahren in Washington (© Imago Images / ZUMA Wire)

Zwar beschränkt sich die Zusammenarbeit zwischen Israel und seinen Abraham-Partnern im Moment noch auf Investitionen größerer israelischer Firmen in Bahrain und den Emiraten, doch die Aussichten sind hoffnungsfroh.

Am 15. September 2023 sind drei Jahre nach dem Inkrafttreten der Abraham-Abkommen zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain vergangen, durch die volle diplomatische Beziehungen zwischen den drei Ländern aufgenommen wurden. Im Dezember 2020 erfolgte ein ähnliches Abkommen mit Marokko, der Sudan folgte im Januar 2021.

Technologie und Produktinnovation zeigten sich wie erwartet als wesentliche Beriche in denen sich die Erwartungen rasch realisieren konnten. Im Text der Vereinbarung zwischen Israel und den Emiraten ist zu lesen: »Die Vertragsparteien erkennen die wichtige Rolle von Wissenschaft, Technologie und Innovation für das Wachstum zahlreicher Schlüsselsektoren an und verstärken die gemeinsame und gegenseitige Zusammenarbeit im Bereich des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts.«

In der Folge wurden in der bahrainischen Hauptstadt Manama und in Marrakesch in Marokko sogenannte Connect-to-Innovate-Konferenzen abgehalten. Ein eigenes Projekt bringt Professionals aus Israel, den USA und den Emiraten zusammen. Mehrere israelische Hightech-Firmen und Investmentfonds wie Liquidity Group, Our Crowd, ThetaRay, Watergen, Rapyd und andere eröffneten Büros in den Emiraten. Der staatliche Investmentfond der Emirate tätigte Investments in Israel. Israels Exigent Capital engagierte den Chef des staatlichen bahrainischen Investmentfonds als Leiter seines Büros in Manama. Marokkos Gaia Energy und Israels H2POro vereinbarten eine gemeinsame Entwicklung von grünem Wasserstoff.

Erfolgversprechende Aussichten

Die Zusammenarbeit beschränkt sich derzeit jedoch noch auf Investitionen größerer israelischer Firmen in Bahrain und den Emiraten. Kleine und mittlere israelische Start-up-Firmen sind nach wie vor eher auf US-amerikanische Märkte, Europa und Indien fokussiert. Spezielle Programme, die jungen Professionals aus den Emiraten und Bahrain die Möglichkeit zu einer befristeten Arbeit in israelischen Hightech-Firmen geben, könnten die spätere Zusammenarbeit nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer fördern.

Technologie und Innovation sind auch Bereiche, in denen sowohl auf staatlicher als auch auf privater Ebene die Beteiligung Dritter, beispielsweise aus den USA, Europa oder Asien, von großer Bedeutung sein könnte. Während sich die Regierung von US-Präsident Joe Biden dafür entschied, den von der Trump-Administration ins Auge gefassten Abraham-Fonds nicht einzurichten, gehören zu den jüngsten Gesetzesvorschlägen des US-Kongresses die Errichtung eines Fonds zur Förderung der Zusammenarbeit im Rahmen der Abraham-Abkommen, des Negev-Forums und breiterer regionaler Integrationsbemühungen.

Die aktive Unterstützung der USA für die Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie und Forschung und Entwicklung kann einen wichtigen Beitrag zur Förderung erfolgreicher Ergebnisse leisten, die als Modell für weitere Initiativen dienen. Dabei ist wichtig zu betonen, dass das noch ungenützte Potenzial der Zusammenarbeit bei Innovationen ein wichtiger Anreiz für den weiteren Ausbau der Abraham-Abkommen und die regionale Integration ist.

Arabische und muslimische Länder, vom Golf über Südostasien bis nach Nordafrika, sowie Israels historische Friedenspartner Ägypten und Jordanien wollen ihre Volkswirtschaften diversifizieren, Investitionen anziehen und das Wachstum beschleunigen. Innovation und Technologie sind beispielsweise ein wichtiger Bestandteil der saudi-arabischen Vision 2030 und von Megaprojekten wie der Zukunftsstadt Neom. Daher sind die Sicherung des greifbaren Erfolgs gemeinsamer Innovationsprojekte, die Überwindung von Hindernissen und die Förderung der Unterstützung durch Dritte von entscheidender Bedeutung, um den Kreis des Friedens in der Region zu erweitern.

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