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Iranische Angriffe hätten zwei IDF-Stützpunkte vernichten können

Saudi-Arabien war an der Verteidigung Israels gegen iranische Angriffe beteiligt
Saudi-Arabien war an der Verteidigung Israels gegen iranische Angriffe beteiligt (© Imago Images / APAimages)

Saudi-Arabien war nicht nur an der Verteidigung Israels beteiligt, sondern beschuldigte den Iran auch, den 7. Oktober angezettelt zu haben, um die israelisch-arabische Annäherung zu torpedieren.

In einer bemerkenswerten Leistung hat Israels Luftverteidigungssystem im Bündnis mit dem US-Militär und einer internationalen Koalition in der Nacht von Samstag auf Sonntag neunundneunzig Prozent der Raketen und Drohnen abgefangen, die vom Iran aus auf sein Territorium gerichtet waren.

Die Islamische Republik hatte hundertfünfzig Raketen mit einer Gesamtladung von sechsundvierzig Tonnen Sprengstoff sowie zweihundert Drohnen mit insgesamt vier Tonnen Sprengstoff abgefeuert. Schätzungen zufolge hätte der Einschlag von fünfzig Tonnen Sprengstoff zwei Militärbasen vollständig auslöschen können. Der Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), Daniel Hagari, veröffentlichte am Sonntagabend Videomaterial, das die Abfangaktionen der israelischen Kampfjets zeigt.

Bemerkenswerterweise gelang es weder einer einzigen der hundertfünfundachtzig vom Iran und seinen Verbündeten abgeschossenen Shahed-238-Drohnen – einer verbesserten Version des Modells Shahed 136, das Russland fast täglich gegen die Ukraine einsetzt – noch einem der sechsunddreißig abgefeuerten Marschflugkörper, in den israelischen Luftraum einzudringen. Von den hundertzehn ballistischen Raketen gelangte nur ein kleiner Teil über israelisches Hoheitsgebiet und ein noch kleinerer Teil konnte detonieren.

Am Luftwaffenstützpunkt Nevatim entstanden geringfügige Schäden an der Infrastruktur, er ist aber nach Angaben eines IDF-Sprechers vom Sonntagmorgen weiterhin voll in Betrieb.

Die amerikanischen Streitkräfte fingen siebzig Drohnen ab und britische Kampfjets, die aus Zypern eintrafen, schossen ebenfalls mehrere der unbemannten Luftfahrzeuge ab. Diese Abfangaktionen fanden an verschiedenen Orten statt, unter anderem im Irak und in Syrien. Die restlichen Drohnen wurden außerhalb der Landesgrenzen von Kampfjets der israelischen Luftwaffe abgefangen.

Neue Allianzen

Nicht nur Israels Nachbarstaat Jordanien bestätigte seine Beteiligung an der Operation, sondern auch das Saudi-Arabien informierte die Öffentlichkeit auf einer Website über die Rolle des Landes bei der Verteidigung Israels gegen die iranischen Raketen- und Drohnensalven. Viele der Drohnen und Raketen mussten den jordanischen und saudischen Luftraum überfliegen, um Israel zu erreichen.

In einem ungewöhnlichen Beitrag räumte das saudische Königshaus indirekt ein, der neu gebildeten regionalen Militärkoalition – Israel, USA, Jordanien, Großbritannien und Frankreich – dabei geholfen zu haben, den iranischen Angriff auf Israel abzuwehren.

Die Website verwies dabei auf einen Bericht der israelischen Senders KAN News, demgegenüber eine Quelle aus dem Umfeld des saudischen Königshauses die Beteiligung seines Landes bestätigt hatte. »Die [anonym bleibende] Person räumt auf subtile Weise die Beteiligung Saudi-Arabiens beim Abfangen der iranischen Angriffsdrohnen, die am Vorabend in Richtung Israel flogen, ein und führt an, dass über dem saudi-arabischen Luftraum automatisch jedes verdächtige Objekt‹ abgefangen wird«, heißt es in dem Bericht auf der Website.

»Dieselbe Quelle greift den Iran an und beschuldigt ihn, den Konflikt in Gaza angezettelt zu haben. Dies sei ein absichtlicher Versuch, die Fortschritte bei der Normalisierung der Beziehungen zu Israel zunichtezumachen«, heißt es in dem KAN-Bericht weiter. In den Worten des vom TV-Sender zitierten Beamten heißt es: »Der Iran ist eine Nation, die den Terrorismus unterstützt, und die Welt hätte ihm schon viel früher Einhalt gebieten müssen.«

In den Wochen vor dem Einmarsch der Hamas am 7. Oktober hatten die Vereinigten Staaten intensive diplomatische Aktivitäten unternommen, um ein Abkommen zu fördern, das einen strategischen Pakt zwischen Riad und Washington gegen den Iran, ein Normalisierungsabkommen zwischen Saudi-Arabien und Israel sowie einen neuen Weg zur palästinensischen Eigenstaatlichkeit beinhaltet hätte. Der Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 machte diese Bemühungen zunichte, hinderte die westlichen Mächte jedoch nicht daran, mit ihren in der Region stationierten Armeen mit arabischen Partnern, darunter Saudi-Arabien, zusammenzuarbeiten, um ein Militärbündnis gegen den Iran aufzubauen.

Die gemeinsamen defensiven Militärmanöver markierten das erste Mal, dass die fünf Armeen mithilfe Saudi-Arabiens als eine im Entstehen begriffene Koalition zusammenarbeiteten, um einen iranischen Angriff abzuwehren.

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