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Ein irakischer Kurde wird zum Juden gemacht

Der irakische-kurdische Aktivist Amed Sherwan wurde attackiert und als „Scheiß Jude“ beschimpft
Der irakische-kurdische Aktivist Amed Sherwan wurde attackiert und als „Scheiß Jude“ beschimpft (© Imago Images / Willi Schewski)

In Flensburg wurde Amed Sherwan antisemitisch attackiert, weil er sich solidarisch mit dem von der Hamas terrorisierten jüdischen Staat zeigte.

Wer Jude ist, bestimmt bekanntermaßen der Antisemit und so passiert es, dass im postnazistischen Deutschland ein aus Irakisch-Kurdistan stammender Mann als Jude diffamiert und angegriffen wird, weil er gegen Antisemitismus und für das Existenzrecht Israels demonstriert:

„So wurde der Aktivist Amed Sherwan (22), der direkt gegenüber des Willy-Brandt-Platzes eine Gegendemonstration mit rund 25 Teilnehmern zum Thema ‚Gegen jeden Antisemitismus‘ organisiert hatte, körperlich angegriffen. Ihm wurde eine Israel-Fahne entrissen. Laut Sherwan soll der Mann ihn zudem als ‚Scheiß Juden‘ bezeichnet haben. Beide gingen bei der Auseinandersetzung zu Boden.”

Unter Saddam Hussein – auch so einem Nahostdespoten, dem die Herzen nicht nur der Nazis aus den Nachfolgestaaten des Dritten Reiches zugeflogen sind – standen die Kurden, die in den 80er Jahren genozidale Verfolgung zu erleiden hatten, by the way immer im Verdacht, es mit Israel zu halten.

Viele der Hunderttausenden, die während der so genannten Anfal-Kampagne getötet wurden oder für immer verschwanden, wurden von den Schergen des baathistischen Regimes als Spione Israels oder Zionisten angeklagt.

Auch die gezielte Arabisierung kurdischer Gebiete in und um die Stadt Kirkuk wurde als eine Art Rache für die Enteignung der Araber nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg legitimiert.

So schließen sich die Kreise.

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