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Warum Israel seine Verbindungen zum Sudan verbessern möchte

Warum Israel seine Verbindungen zum Sudan verbessern möchte„Inmitten dieser arabisch-israelischen Entwicklungen berichtete der israelische Channel 2 am 25. November, dass der nächste Besuch eines arabischen Landes von Netanjahu im Sudan stattfinden wird, ohne dabei ein genaueres Datum zu benennen. Der Besuch erfolgt im Rahmen der Bemühungen, kurze Flugrouten von Israel nach Südamerika über den Sudan zu schaffen. (…) Israel könnte jedoch den diplomatischen Beziehungen zum Sudan aus Sicherheitsgründen Vorrang einräumen, vor allem, um die Waffenlieferungen an die Hamas im Gaza-Streifen zu stoppen. Die israelische Tageszeitung Maariv berichtete am 1. Dezember, dass Israel regionale Kontakte, meist im Geheimen, mit arabischen Ländern wie dem Sudan unterhält, um Sicherheits-Technologien zu vermarkten, die verhindern sollen, dass Waffen die Hamas im Gaza-Streifen erreichen. Besagte Waffen werden zuerst von Libyen aus in den Sudan, bis in den Sinai und anschließend von dort aus nach Gaza transportiert. (…)

Der Sudan ist seit vielen Jahren eine der Hauptwege für Waffenlieferungen an die Hamas im Gaza-Streifen. Israel hat es in den Vordergrund seiner Sicherheits- und Militärprioritäten gestellt, dies zu unterbinden, sodass die Hamas keinen Zugang zu Kampfausrüstung hat. Im März 2014 stoppte die israelische Marine in internationalen Gewässern, zwischen dem Sudan und Eritrea, ein Schiff, das eine iranische Lieferung hochentwickelter Waffen nach Gaza transportieren sollte, inklusive Dutzender von Boden-Boden-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Im Dezember 2012 beschuldigte Israel den Sudan, dem Iran zu gestatten, seine Häfen dazu zu verwenden, militärische Güter an die Hamas in Gaza zu transportieren. Im Jahr 2010 verstärkte die ägyptische Armee ihren Einsatz an den Grenzen Sudans, um den Waffenschmuggel nach Gaza zu verhindern. Im Januar 2009 bombardierten israelische Flugzeuge im Sudan einen 17 Wagen starken LKW-Waffenkonvoi, der vom Iran aus nach Gaza unterwegs war.

‚Wir lehnen die arabische Normalisierung mit Israel ab‘, sagte Mahmoud Mardawi, ein Hamas-Führer in Gaza und ehemaliger Befehlshaber ihres militärischen Flügels, der Izz ad-Din al-Qassam-Brigaden. ‚Wir rufen die arabischen Staaten dazu auf, ihre Türen vor Israels Gesicht zuzuschlagen‘, sagte er zu Al-Monitor. ‚Mossad-Chef Yossi Cohen führt die Normalisierungskampagne an. Das sagt viel über seine Vorstellungen bezüglich Sicherheit und Strategie aus. Eine der Prioritäten dieser Kampagne ist es, Gaza von den Waffenlieferungen abzuschneiden. Wir werden jedoch alle Hindernisse überwinden, die uns daran hindern, unsere Kampfausrüstung zu beschaffen. Wir werden alles unternehmen, um die israelischen Verbindungen mit den Ländern der Region zu umgehen und zu verhindern.’

Die Hamas hat möglicherweise seit 2016 erkannt, dass der Sudan die Nutzung seines Territoriums zum Schmuggel von Waffen in den Gazastreifen nicht länger toleriert. Israel rief im September 2016 die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder dazu auf, ihre Beziehungen zum Sudan nach dessen Abbruch der Beziehungen zum Iran zu verbessern und den Waffenschmuggel durch dessen Territorium zur Hamas in Gaza zu verhindern. Das Hamas-Mitglied Samira al-Halayqa sprach 2016 vom amerikanisch-israelischem Druck auf den Sudan, die Präsenz der Hamas auf seinem Territorium zu beenden. Im Jahr 2017 verurteilte die Hamas den sudanesischen Investitionsminister Mubarak al-Mahdi aufs Schärfste, weil er die Normalisierung der Beziehungen zu Israel gefordert hatte.“ (Adnan Abu Amer: Why is Israel forging secret ties with Sudan?“)

Mehr zum Thema auf Mena Watch: Warum die Hamas wütend auf den Sudan ist

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