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Hamas-Gewalt an Frauen: Ohrenbetäubendes Schweigen

Brauchte bis Mittwoch, um endlich Hamas-Gewalt gegen israelische Frauen zu verurteilen: UN-Women-Direktorin Sima Bahous. (© imago images/Xinhua)
Brauchte bis Mittwoch, um endlich Hamas-Gewalt gegen israelische Frauen zu verurteilen: UN-Women-Direktorin Sima Bahous. (© imago images/Xinhua)

Die Hamas-Verbrechen an israelischen Frauen werden international kaum thematisiert. Frauenrechtsorganisationen hüllen sich in Schweigen.

Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober habe er selbstverständlich damit gerechnet, »dass weltweit eine Welle der Solidarität mit Israel aufbraust«, bemerkte der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier in einer Stellungnahme, die im Rahmen einer Solidaritätsveranstaltung am Wiener Heldenplatz verlesen wurde.

Er habe damit gerechnet, dass »Hunderttausende auf die Straße gehen und ihre Sympathie für Israel kundtun. Das Gegenteil war der Fall«, stellte Köhlmeier fest und zielte mit seiner Kritik vor allem auf die politische Linke, deren weitgehende Verbrüderung mit den Terroristen und Mangel an Empathie für die angegriffenen Israelis als »große Schande« in die Geschichte eingehen werde.

Grausame sexuelle Gewalt

Doch nicht nur die Linke hat in den Tagen und Wochen nach dem 7. Oktober fast völlig versagt, denn, wie Erica Zingher in der taz zu Recht hervorhebt, nicht minder empörend war und ist das ohrenbetäubende Schweigen zahlreicher Frauenrechtsorganisationen weltweit über die grausame sexuelle Gewalt, der israelische Frauen durch die Terroristen der Hamas ausgesetzt waren. Wochenlang habe etwa UN Women, die Frauenrechtsorganisation der Vereinten Nationen, über die spezifisch gegen Frauen gerichteten Verbrechen geschwiegen. Und als deren Direktorin Sima Bahous sich letzten Mittwoch endlich zu einer Verurteilung dieser Gewalt der Hamas durchrang, blieb auch dies im Gegensatz zur wortreichen Schilderung der Situation von Frauen im Gazastreifen nur eine beinahe verschwindende Randnotiz. Das Wort »Vergewaltigung« kam in ihrer Rede nicht einmal vor.

Das Grauen, das aus den mittlerweile bekannt gewordenen Schilderungen von Massenvergewaltigungen und sexueller Gewalt hervorgeht, die teils mit Verstümmelungen noch lebender Frauen einherging, zeigt die enthemmte Barbarei, mit der die Hamas-Terroristen vorgegangen sind. Der Schluss von Zinghers Artikel hebt eindringlich das skandalöse Ausmaß des Schweigens über diese Gewalttaten hervor:

»Israelische Frauen wurden durch die Hamas entmenschlicht. Wer es nicht schafft, diesen geschlechtsspezifischen Terror zu skandalisieren, macht sich unglaubwürdig und lässt Betroffene im Stich. Kaum zu glauben, dass ich dies formulieren muss, doch: Das Leben aller Frauen ist gleich wertvoll und muss geschützt werden. Auch das von Israelinnen.«

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