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US-Vergeltungsschläge gegen pro-iranische Gruppen im Irak

Amerikanische Soldaten im Irak
Amerikanische Soldaten im Irak (Imago Images / IMAGO / UPI Photo)

Nach Anschlägen der Terrorgruppe Kataib Hisbollah auf amerikanische Einrichtungen im Irak reagieren die USA nun mit verstärkten Angriffen auf islamistische Ziele.

Nach einem Angriff auf die im Irak stationierten Truppen der internationalen Koalition gegen den Islamischen Staat, bei dem drei US-Soldaten verletzt wurden, haben die Streitkräfte der Vereinigten Staaten in den frühen Morgenstunden des Dienstags Vergeltungsluftangriffe auf mehrere Standorte der mit dem Iran verbündeten Milizen im Irak geflogen.

Zuvor hatte am Montag eine Selbstmorddrohne auf dem internationalen Flughafen von Erbil stationierte Truppen der US-geführten Koalition angegriffen und drei amerikanische Soldaten verletzt, einen davon lebensgefährlich. Der Islamische Widerstand im Irak, ein Netzwerk irakischer Milizen, das vom Iran unterstützt wird und mit dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) verbunden ist, übernahm die Verantwortung für den Angriff.

Das Weiße Haus machte die vom Iran unterstützte Kataib Hisbollah für den Angriff auf die amerikanischen Truppen verantwortlich und erklärte, Präsident Joe Biden habe Vergeltungsschläge gegen drei von der Gruppe und anderen mit ihr verbundenen Milizen genutzte Orte angeordnet, die sich »speziell auf unbemannte Drohnenaktivitäten« konzentrierten. »Für den Präsidenten gibt es keine höhere Priorität als den Schutz der amerikanischen Soldaten, die sich in Gefahr befinden. Die Vereinigten Staaten werden zu einem Zeitpunkt und auf eine Art und Weise unserer Wahl handeln, sollten diese Angriffe fortgesetzt werden«, hieß es in einer Erklärung der Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Adrienne Watson.

Das US Central Command (CENTCOM) erklärte, die Luftangriffe hätten nach ersten Einschätzungen »die angegriffenen Einrichtungen zerstört und wahrscheinlich eine Reihe von Kämpfern der Kataib Hisbollah getötet«.

Solidarität mit Hamas

Seit dem 7. Oktober haben mit dem Iran verbündete Milizen rund hundert Mal amerikanische Einrichtungen im Irak und in Syrien mit Raketen und Drohnen als Reaktion auf die Unterstützung Israels in seinem Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen angegriffen. Die USA haben wiederholt erklärt, dass die Angriffe »größtenteils erfolglos« waren, betonten jedoch, nicht zu zögern, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit ihrer Streitkräfte zu gewährleisten, wenn diese bedroht sind.

»Wir wollen den Konflikt in der Region nicht eskalieren lassen, aber wir sind entschlossen und bereit, weitere notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Bevölkerung und unsere Einrichtungen zu schützen«, so US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einer Erklärung zu den Angriffen vom Dienstag.

Rund 2.500 amerikanische Soldaten im Irak und 900 in Syrien führen im Rahmen der Operation Inherent Resolve eine internationale Koalition an, die kurdische, irakische und lokale syrische Kräfte im Kampf gegen den IS unterstützt, der einst weite Teile des Landes im Irak und in Syrien beherrschte, aber 2019 für territorial besiegt erklärt wurde. Die Kataib Hisbollah wurde erstmals 2009 als Terrororganisation eingestuft, da ihr Anschläge auf amerikanische Ziele im Irak vorgeworfen wurden.

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