Behauptung 3: „Rassismus ist per se ein Kennzeichen des Judentums und des Staates Israel.“
Theodor Much
Genau das Gegenteil ist der Fall. Schon der biblische Glaube an ein einziges Elternpaar aller Menschen (Anmerkung: Die moderne Wissenschaft geht davon aus, dass die gesamte Menschheit ihren Ursprung in Ost-Afrika hat) und die Vorstellung, dass alle Menschen im Abbild Gottes erschaffen wurden, verbietet jede Form von Rassismus.
Wer die hebräische Bibel („Altes Testament“) und die mündliche Überlieferung, die im Talmud zusammengefasst ist, studiert wird bald feststellen, dass die freundliche Behandlung des Fremden, der im Land Israel wohnt („Ger“) wesentliche Vorschriften der jüdischen Religion darstellen. Dazu einige wenige Textbeispiele:
- „Du sollst den Fremdling (der unter euch wohnt) lieben wie dich selbst und wer seine Rechte beugt ist verflucht“ (Lev 19,33-34; Dtn 10,19 und 27,19);
- „Ist der Esel deines Feindes unter seiner Last zusammengebrochen, so geh nicht weiter, sondern hilf ihm“ (Ex 23,5);
- „Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihn zu essen und wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken …“ (Spr. 25,21);
- „Man versorge die Armen aus den Völkern mitsamt den Armen Israels, und man besuche die Kranken derer aus den Völkern mitsamt den Kranken Israels, und man begrabe die Toten derer aus den Völkern mitsamt den Toten Israels des Friedens wegen“ (Tal. Gittin 61a).
Theodor Much war von 1990 bis 2020 Präsident der jüdisch-liberalen Gemeinde Or Chadasch Wien und veröffentlichte als Sachbuchautor bislang 12 Bücher zu den Themen Aberglaube, Fundamentalismus, Scheinmedizin, Religion, Satire.