Berichten zufolge wird die Hamas von der Hisbollah unter Druck gesetzt, in einem möglichen Abkommen mit Israel ihre bisherigen weitreichenden Forderungen fallen zu lassen.
»Die Hamas steht unter Druck aus dem In- und Ausland, und einer dieser Akteure ist die Hisbollah«, sagte der arabische Kommentator Jacky Hugi in einem Interview mit dem israelischen Army Radio am Mittwoch. In den vergangenen Wochen hätten der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, und seine Männer »die Hamas aufgefordert, sich zu konsolidieren, und erklärt, dass deren Forderung, Hunderte von Gefangenen mit Blut an den Händen freizulassen, unrealistisch sei und Israel nicht in der Lage wäre, dieser nachzukommen, selbst, wenn es das wirklich wollte«.
Man müsse die Situation realistisch sehen, analysierte Hugi. Die Hisbollah glaube, »sich in diesem Krieg verausgabt [zu haben], aber sie kann ihre Initiative nicht einfach aufgeben. Nasrallah hat von Anfang an gesagt: ›Wir kämpfen hier, um dem Gazastreifen zu helfen, um die israelische Armee zu schwächen, es ihr schwieriger zu machen und um den Druck auf die Regierung zu erhöhen.‹ Das ist die Hilfe der Hisbollah und deshalb werden sie solange kämpfen, wie sie in Gaza kämpfen.«
Verliert Hamas Unterstützung?
Doch vier Monate später sei Nasrallah mit den Kräften am Ende »und er wäre froh über einen Waffenstillstand im Gazastreifen, weil er das Gefühl hat, viel erreicht zu haben«, sagte der Kommentator für arabische Angelegenheiten. »Alles, was von nun an passiert, könnte gefährlich für sie werden. Sie haben Israel dazu gebracht, die Bevölkerung [im Norden des Landes] zu evakuieren, haben Menschenleben gefordert, Stützpunkte angegriffen und Kräfte an der Nordgrenze gebunden.«
All das seien Erfolge für die Hisbollah, »aber sie sind damit zufrieden«, weswegen sie dem politischen Führer der Hamas, Ismail Haniyeh gesagt hätten, »dass sein Ansatz ›nicht realistisch ist und er flexibel sein muss‹«, erklärte Hugi abschließend.
Der ehemalige Leiter des israelischen Nationalen Sicherheitsrats, Eyal Hulata, kommentierte Hugis Aussagen, es sei bislang nicht erreicht worden, »genügenden politischen Druck auf die Hamas auszuüben, und ich hoffe, dass sie beginnen, etwas anderes zu sehen: Die Führung der Hamas im Ausland muss verstehen, dass ihre Zukunft in Gefahr ist. Niemand glaubt, dass die Kataris das, was sie tun, aus Hass auf den Zionismus tun«, meinte Hulata. »Es ist klar, dass sie durch Interessen motiviert sind, ebenso wie die Ägypter.«