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Rechtsradikale und Identitäre bewundern die Taliban für ihren Sieg in Afghanistan

Der amerikanische Rechtsextreme Nick Fuentes drückt Bewunderung für die Taliban aus
Der amerikanische Rechtsextreme Nick Fuentes drückt Bewunderung für die Taliban aus (Quelle: Twitter)

Die rechtsextremen Aktivisten sehen in den Taliban ein Vorbild, wie man sich von Fremdehrrschaft befreien und ein der eigenen Identität entsprechendes Gesetz etablieren könne.

Geneva Sands, CNN

Während die von den Vereinigten Staaten unterstützte Regierung in Afghanistan von den Taliban gestürzt wurde und die US-Truppen eilig das Land verließen, haben weiße Rassisten und regierungsfeindliche Extremisten ihre Bewunderung für den Erfolg der Taliban zum Ausdruck gebracht. Dies stellt für US-Beamte, die sich mit der Bedrohung durch gewalttätigen Extremismus im Inland auseinandersetzen, eine besorgniserregende Entwicklung durch.

Das Lob ging einher mit einer Welle von flüchtlingsfeindlichen Äußerungen rechtsextremer Gruppierungen, während die USA und andere Länder damit beschäftigt waren, bis zum 31. August Zehntausende Menschen aus Afghanistan zu evakuieren, wie es die Regierung Biden gefordert hatte. (…)

Die Aktivitäten der Taliban werden als Erfolg dargestellt und sollen als Modell für diejenigen dienen, die an die Notwendigkeit eines Bürgerkriegs in den USA glauben, sagte der Leiter des Büros für Nachrichtendienste und Analysen des Heimatschutzministeriums, John Cohen, kürzlich in einem Telefongespräch mit lokalen und bundesstaatlichen Strafverfolgungsbehörden. (…)

„Rechtsextreme Vereinigungen sind durch die Ereignisse in Afghanistan ermutigt worden, sei es durch den Wunsch, den Taliban nachzueifern, oder durch die zunehmend gewaltbereite Rhetorik über ‚Invasionen‘ durch vertriebene Afghanen“, so eine aktuelle Analyse der SITE Intelligence Group, einer amerikanischen Nichtregierungsorganisation, die die Online-Aktivitäten rassistischer und dschihadistischer Organisationen verfolgt.

Aktivisten lobten die Machtübernahme durch die Taliban als „eine Lektion in Sachen Heimatliebe, Freiheit und Religion“, so SITE in ihrem wöchentlichen Bulletin über Rechtsextremisten. Neonazis und gewaltbereite Akzelerationisten (die hoffen, einen ihrer Meinung nach unvermeidlichen „Rassenkrieg“ zu provozieren, der zu einem Staat nur für Weiße führen würde) in Nordamerika und Europa loben die Taliban für ihren Antisemitismus, ihre Homophobie und die strengen Einschränkungen der Freiheit von Frauen, so SITE.

So heißt es beispielsweise in einem Zitat aus dem Telegrammkanal Proud Boy to Fascist Pipeline: „Diese Bauern und kaum ausgebildeten Männer kämpften darum, ihre Nation von Globohomo zurückzuerobern. Sie nahmen sich ihre Regierung zurück, setzten ihre nationale Religion als Gesetz ein und richteten Andersdenkende hin …. Hätten weiße Männer im Westen den gleichen Mut wie die Taliban, würden wir heute nicht von Juden regiert.“

„Globohomo“ ist ein schwulenfeindliches Schimpfwort für „Globalisten“, ein Begriff, mit dem Verschwörungstheoretiker ihren angeblichen Feind beschreiben – die böse globale Elite, die die Medien, die Finanzen, das politische System usw. kontrolliere.

(Aus dem Artikel „White supremacist praise of the Taliban takeover concerns US officials “, der Bei CNN erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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