„Der an einer Lungenentzündung leidende Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde verbrachte am Dienstag den dritten Tag im Krankenhaus. Eine Sprecherin des Krankenhauses erklärte, es gebe bislang noch keinen Termin für seine Entlassung. Um Gerüchte zu beschwichtigen, dass es in Wirklichkeit schlimmer um ihn bestellt sei als zugegeben, wurden Montagabend Fotos und Videoaufnahmen veröffentlicht, die den 83jährigen Abbas zeigten, wie er im Krankenhaus spazieren ging und Zeitung las. Unabhängigen Medien ist der Zugang zu dem Krankenhaus untersagt worden. Hadashot News verwies darauf, dass auf der der Kamera zugewandten Rückseite der Zeitung, mit der Abbas abgebildet war, eine großflächige Karikatur eindeutig zu erkennen gewesen sei, die einen israelischen Soldaten zeigte, der einem Baby die Milch wegnimmt und ihm gewaltsam Gift einflößt. Ob die Wahl der Zeitungsseite absichtlich erfolgt sei, sei ‚nicht klar‘, so der Fernsehbericht.
Die Karikatur bezog sich auf die inzwischen in Zweifel gezogenen gewordenen Berichte, denen zufolge die acht Monate alte Layla Ghandour gestorben sei, weil sie während der gewalttätigen Ausschreitungen letzte Woche an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel von den israelischen Verteidigungskräften eingesetztes Tränengas eingeatmet habe. Letzten Montag hatte der Sprecher des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen ein Bild von Layla auf Facebook gepostet und ihren Tod dem Tränengas zugeschrieben. Die Geschichte wurde weltweit von den Medien aufgegriffen. Doch berichtete ein Arzt aus dem Gazastreifen der Associated Press am folgenden Tag, Ghandour sei bereits zuvor krank gewesen und er glaube nicht, dass ihr Tod durch Tränengas verursacht worden sei. Er wollte nicht, dass sein Name genannt wird, da es ihm untersagt sei, medizinische Informationen mit den Medien zu teilen.“ (Bericht in der Times of Israel: „From hospital, Abbas shown reading newspaper with anti-Israel cartoon“)