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Libanesischer Journalist: Wer legitimierte die Hisbollah?

Hisbollah-Chef Nasrallah hält aus Angst vor Israels Luftschlägen nur noch aufgezeichnete Reden per Video
Hisbollah-Chef Nasrallah hält aus Angst vor Israels Luftschlägen nur noch aufgezeichnete Reden per Video (Imago Images / ZUMA Wire)

Abi Najem kritisierte im Namen der libanesischen Bevölkerung mit scharfen Worten die militärischen Angriffe der terroristischen Hisbollah auf Israel und deren Deutungshoheit angemaßte im eigenen Land.

Die große Frage, die sich stelle, meinte der Journalist Tony Abi Najem, sei jene nach dem Grund für das, was im Südlibanon geschieht. Wer habe »der Hisbollah die Befugnis gegeben, den Menschen im Südlibanon – und ich bin einer von ihnen – zu sagen: Wir beginnen mit Kämpfen« an der Grenze zum südlichen Nachbarn Israel, »um den Druck auf die Hamas und Gaza zu verringern? Wer hat der Hisbollah erlaubt, das tun zu dürfen?«, empörte er sich in einer auf Libanon On ausgestrahlten Sendung von Ende Dezember letzten Jahres.

Nicht nur, fuhr Najem fort, sei die Hisbollah nicht befugt, im Südlibanon eine Front mit Israel zu eröffnen, vielmehr richte die Organisation große Zerstörungen an, die von den libanesischen Steuerzahlern beglichen werden müssen und der gesamten Wirtschaft des Landes schaden, die ohnehin schon in schlechter Verfassung sei. »Von mir und jedem, der Steuern zahlt, wird erwartet, dass wir für das, was dort geschieht, für die Zerstörung, welche die Hisbollah verursacht, Entschädigung leisten, und das nur, weil Hassan Nasrallah, wie er sagt, am 7. Oktober von der Al-Aqsa-Flut erfuhr und am nächsten Tag beschloss, die Hamas zu unterstützen, ohne jemanden zu konsultieren. Und man erwartet von uns, dass wir ihm einfach so folgen.«

Was wird sein, fragte Najem, sollte Israel Gegenmaßnahmen beschließen und die Hisbollah-Angriffe mit einem größeren Militärschlag erwidern? Er spreche nicht von den Schiiten oder den Menschen generell im Südlibanon, fühle sich jedoch schlicht »nicht verpflichtet, mich mit der Hisbollah und ihren Anhängern zu solidarisieren, die jedes Mal beschließen, uns in eine Katastrophe nach der anderen zu stürzen, und die Experten der Zerstörung sind«.

Was geht uns das an?

Man solle sich seine Worte merken, fuhr er fort, »aber wenn, Gott bewahre, Israel in den Libanon einmarschiert« und die Libanesen, die ständig in dieser von der Hisbollah geschaffenen Atmosphäre leben müssen, erkennen würden, dass die Bewegung zusammenbricht, werde man die Menschen »auf den Merkava-Panzern jubeln sehen. Es sind dieselben Leute, die 1982 die Israelis mit Reis beworfen haben, damit diese sie vor der PLO im Südlibanon retten. Es sind dieselben Leute.«

Auf die Frage des Reporters, ob die im Südlibanon gefallenen Kämpfer der Hisbollah »Märtyrer«, seien, die bei der Verteidigung des Libanon getötet wurden, meinte Najem, selbst Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah täte es nicht: »Er hat sie auf den Weg nach Jerusalem‹ geschickt. Sie haben nichts mit dem Libanon zu tun. Das sagt er selbst. Lügt er etwa?« Laut Nasrallah selbst seien also seine Kämpfer dem Libanon nicht verpflichtet. »Wenn es nach mir geht«, schloss der Journalist seine Ausführungen, »sind sie keine Märtyrer. Sie sind Kämpfer, die nicht-libanesische Befehle befolgt haben und auf dem Weg nach Jerusalem gestorben sind. Was geht uns das an?«

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