Erweiterte Suche

Geheimdienstbericht: Katars Hamas-Finanzierung führte direkt zum Überfall auf Israel

Katar soll seit Jahren gewusst haben, dass die nach Gaza gezahlten Geldern dem Hamas-Terror zugutekommen
Katar soll seit Jahren gewusst haben, dass die nach Gaza gezahlten Geldern dem Hamas-Terror zugutekommen (Imago Images / ZUMA Wire)

Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass Katar seit mehr als einem Jahrzehnt über die militärische Strategie der Hamas Bescheid weiß und diese aktiv unterstützt

Ein vertraulicher Bericht eines Teams erfahrener amerikanischer und israelischer Geheimdienstexperten, die im Auftrag von Anwälten der Familien der Opfer des 7. Oktober arbeiten, ergibt, dass es Katar nicht gestattet werden sollte, weiterhin als wichtiger Vermittler im Gaza-Konflikt zu fungieren, insbesondere bei Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln.

Der Bericht, der auf Grundlage öffentlich zugänglicher Quellen erstellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass Katar ein grundsätzlich unaufrichtiger Akteur ist, der sich fälschlicherweise als ehrlicher Vermittler mit mäßigenden Einfluss in der Region und »Freund des Westens« darstellt. Tatsächlich aber »agiert Katar nicht als unabhängiger Vermittler, wie es behauptet, sondern profitiert direkt von dem Blutvergießen und den geopolitischen Auswirkungen und Unruhen, die aus seiner Politik resultieren«.

In Bezug auf den Terrorangriff der Hamas im Süden Israels, bei dem rund 1.200 Menschen massakriert und 253 entführt wurden, heißt es in dem Bericht, »die Finanzierung und die Politik Katars führten direkt zum 7. Oktober«. So stellt der Bericht fest, dass Katar seit mehr als einem Jahrzehnt über die militärischen Aktivitäten und die Strategie der Hamas Bescheid weiß und diese unterstützt.

Die seitens Dohas öffentlich getätigte Behauptung, katarische Finanzmittel für den Gazastreifen kämen eher der palästinensischen Wohlfahrt als den militärischen Aktivitäten der Hamas zugute, sind laut dem Bericht »nicht glaubwürdig«. Vielmehr wüssten der Emir, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, und seine Regierung, »dass der überwiegende Teil der Gelder, die Katar in den Gazastreifen schickte, der Terrorinfrastruktur, den Waffen und der Ausbildung der Hamas zugutekam«.

Die katarische Regierung biete der Muslimbruderschaft im Allgemeinen »beträchtliche finanzielle Unterstützung« und habe insbesondere der mit der Bruderschaft verbundenen Hamas insgesamt mindestens zwei Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus gestattet die Regierung den militärischen und politischen Führern der Muslimbruderschaft, sich in Katar frei zu bewegen. Dohas Banken- und Investitionssektor »steht diesen Führern und Aktivisten der Muslimbruderschaft offen, obwohl viele von ihnen anderswo mit Sanktionen belegt sind«, heißt es in dem Bericht. »Und der einflussreiche katarische Sender Al Jazeera Network unterstützt nicht nur redaktionell diese [anderswo] verbotenen Gruppen, sondern bietet ihnen auch Plattformen (einschließlich spezieller Programme, Interviews, Social Media Feeds usw.), um die politischen Agenden der Muslimbruderschaft zu fördern.«

Schutzbehauptung

Katar tarne diese Aktivitäten, indem es behauptet, seine Finanzierung der Muslimbruderschaft und angeschlossener Organisationen wie der Hamas sei für »Wohltätigkeitsprojekte« bestimmt. Zugleich sei der Golfstaat sich aber »der Tatsache völlig bewusst, dass das Geld stattdessen zur Unterstützung von Terror und politischen Zielen verwendet wird«, so die Studienautoren. Diese Terrorgruppen, aber auch der Iran nutzen Finanzinstitute in Katar, um US-Sanktionen zu umgehen. »Auch Geldwäsche in großem Stil scheint von diesen Gruppen mit Wissen der katarischen Behörden betrieben zu werden.«

Selbst nach dem 7. Oktober 2023 und obwohl die USA und Israel mit Katar als angeblichem Vermittler in der Gaza-Frage im Allgemeinen und bei den Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln im Besonderen zusammengearbeitet haben, deute alles darauf hin, dass die Allianz zwischen Katar und Hamas ungebremst weitergehe.

Katar agiere also nicht »als unabhängiger Vermittler, wie es selbst behauptet«, stellen die Autoren fest. Die aktuellen Entwicklungen sollten in einem größeren Zusammenhang gesehen werden, und zwar im Zusammenhang des Schadens, »der durch die katarische Unterstützung der Muslimbruderschaft bzw. Hamas entstanden ist, und zwar nicht erst seit dem 7. Oktober, sondern bereits seit mehr als zehn Jahren, sowie der schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf die gesamte Region – auch und vor allem auf wichtige Interessen der USA und ihrer Verbündeten«.

Daher, so die Schlussfolgerung, sei es ein Fehler, Katar weiterhin zu erlauben, als wichtiger Vermittler im Gaza-Konflikt aufzutreten. »Jegliche Rolle bei der Vermittlung, einschließlich der Verhandlungen über die amerikanischen, israelischen und anderen Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, muss begrenzt sein und im Kontext der historischen und anhaltenden Unterstützung der militärischen Infrastruktur, der Operationen und der Strategie der Hamas durch Katar gesehen werden.«

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!