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Seit Jahresbeginn zwölf größere Anschläge in Jerusalem vereitelt

Israelische Grenzpolizei auf Patrouille in der Altstadt von Jerusalem während des Ramadans
Israelische Grenzpolizei auf Patrouille in der Altstadt von Jerusalem während des Ramadans (Quelle: JNS)

In den zwei Wochen vor dem Ramadan verhafteten Polizeibeamte über zwanzig Bewohner Ost-Jerusalems wegen des Verdachts der Aufwiegelung. 

Seit Beginn des heurigen Jahres haben israelische Sicherheitskräfte bereits zwölf größere palästinensische Terroranschläge in Jerusalem vereitelt, teilte die israelische Polizei am Dienstag mit. Die Gesamtzahl der vereitelten Anschläge in der israelischen Hauptstadt beläuft sich damit seit Beginn des Kriegs der Hamas gegen Israel vor etwa fünf Monaten auf mittlerweile achtunddreißig.

Der Kommandant der Jerusalemer Bezirkspolizei Doron Turgeman erklärte während eines Briefings mit Reportern am Dienstag, Israel sei in diesem Jahr mit einem »besonders komplexen Ramadan« konfrontiert und es werde »null Toleranz« gegenüber den anhaltenden Bemühungen der Hamas geben, den Gaza-Konflikt auf Jerusalem auszuweiten.

Der Ramadan, der am Wochenende begonnen hat, ist für Israelis seit jeher eine Zeit höchster Alarmbereitschaft, da palästinensische Terrorgruppen den heiligen Monat der Muslime nutzen, um zur Gewalt anzustacheln. So hat der in der katarischen Hauptstadt Doha ansässige politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, Ende Februar die vom Iran angeführte Achse des Widerstands aufgerufen, die Angriffe auf Israel während der Feiertage zu verstärken. Und auch die Palästinenser in Jerusalem und im Westjordanland wollte Haniyeh dazu animieren, die auf dem Tempelberg gelegene al-Aqsa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem zu stürmen.

Zur angesprochenen Achse des Widerstands gehören die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad, die libanesische Hisbollah, die jemenitischen Huthi-Milizen und andere vom Iran unterstützte Terrorgruppen in der Region wie etwa die schiitischen Milizen im Irak.

Erhöhte Aufmerksamkeit

In den zwei Wochen vor dem Ramadan haben Polizeibeamte einundzwanzig Bewohner Ostjerusalems wegen des Verdachts der Aufwiegelung festgenommen, wie Turgeman mitteilte, von denen bislang sechs angeklagt worden seien. Anfang dieser Woche fanden die Sicherheitskräfte bei der Verhaftung eines Verdächtigen in Jerusalems arabisch geprägtem Stadtteil Beit Hanina sechs Sprengsätze. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob der Verdächtige terroristische oder kriminelle Motive hatte.

»Die Jerusalemer Bezirkspolizei wird die Ramadan-Gebete wie gewohnt ermöglichen, ist aber weiterhin jederzeit im Einsatz, um Aufwiegelung, gewalttätige Ausschreitungen und Terrorismus jeglicher Art zu vereiteln und entschlossen und schnell dagegen vorzugehen«, heißt es in einer Erklärung. Premierminister Benjamin Netanjahu hat letzte Woche nach einem Treffen mit Sicherheitsbeamten entschieden, dass muslimische Gläubige während des Ramadans den Tempelberg wie in den vergangenen Jahren betreten können.

In der Vergangenheit hatte Jerusalem Palästinensern und arabischen Israelis erlaubt, den Tempelberg während des Ramadans zu besuchen. Die Sicherheitsbehörden befürworteten auch dieses Jahr trotz bzw. wegen des Kriegs gegen die Hamas die Beibehaltung dieser Politik. In Vorbereitung auf mögliche Gewalttätigkeiten wurden zahlreiche Sicherheitskräfte in die Altstadt entsandt. Hunderte von Polizeibeamten werden während des heiligen Monats, der am 8. April endet, an wichtigen Punkten postiert sein.

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