Erweiterte Suche

Iranischer Islamgelehrter: US-Pier für Gaza-Hilfe könnte für Deportation genutzt werden

Die USA planen einen schwimmenden Pier vor Gaza zu Hilfslieferungen über das Mittelmeer zu bauen
Die USA planen einen schwimmenden Pier vor Gaza zu Hilfslieferungen über das Mittelmeer zu bauen (© Imago Images / Xinhua)

Der Islamgelehrte Alireza Komeili bezeichnet das von Israel und den USA geplante Pier-Projekt im Gazastreifen als Witz, mit dem die USA nur ihr Image in der Weltöffentlichkeit aufpolieren wollen.

Der Islamgelehrte und Aktivist Alireza Komeili diskutierte in einer am 10. März auf dem iranischen Kanal 1 ausgestrahlten Sendung über den amerikanischen Plan, in Gaza einen Pier zu bauen, um den Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft durch die Belieferung des Küstenstreifens über das Mittelmeer ersetzen zu zu können. 

Die Amerikaner hätten über einen neuen Hafen in Gaza gesprochen, sagte Komeili, »und heute haben sie Bilder von den Leuten veröffentlicht, die diesen Hafen bauen werden. Der Vorwand ist, dass Israel die Einfuhr von Hilfsgütern verweigert, also werfen sie diese aus der Luft ab«, weil sie bemerkt hätten, »dass der Druck der öffentlichen Meinung zunimmt, weswegen sie diese völlig dumme und betrügerische Maßnahme ergreifen«.

Israel lasse keine Waren über den ägyptischen Grenzübergang bei Rafah nach Gaza einführen, behauptete der Iraner wahrheitswidrig, aber nun erlaube es jemandem, einen Hafen zu bauen?, fragte er rhetorisch. »Der Flughafen und die Seehäfen im Gazastreifen sind zerstört, die Grenzen unterliegen Beschränkungen und der Gazastreifen wird seit siebzehn oder achtzehn Jahren belagert, aber Israel lässt zu, dass man dort einen Hafen baut.« Das sei beschämend und ein Witz, und die USA versuchten nur, sich damit wieder einmal zu profilieren und sich vor der Welt als Beschützer und Retter darzustellen.

Deportationsfantasien

»Wie im Fall der Hilfslieferungen aus der Luft«, pflichtete ihm einer der Diskussionsteilnehmer zu, der meinte, dass nur »Idioten glauben würden«, dass Israel zwar keine Einfuhr mit Autos erlaube, aber den USA gestatte, den Gazastreifen mit Lebensmitteln aus der Luft zu versorgen. Dies greife auf, suggerierte Komeili, dass es den Amerikanern und Israelis bei ihren Plänen in Wahrheit wohl um etwas ganz anderes ginge, nämlich um das Image der USA und die israelischen Pläne für Gaza.

»Die Amerikaner haben kürzlich dieses gefährliche Pier-Projekt gestartet. Sie sagen: Wir bauen eine Anlegestelle, damit Schiffe Hilfsgüter durchbringen können. Wir wollen auch tausend bis zweitausend Soldaten einsetzen, um den Pier zu sichern.‹« Doch scheint es, fuhr der iranische Islamgelehrte fort, dass das Ziel dieses Projekts in erster Linie darin besteht, »das Image der USA in der Welt aufzupolieren, die »der einzige und stärkste Unterstützer des zionistischen Regimes und die Mörder des Volkes von Gaza sind«. 

Dies sei der eine Teil der Geschichte. Der andere bestehe darin, dass »die Israelis Rafah angreifen wollen und nach einem Einfallspunkt suchen«, sagte Komeili abschließend. »Ihr Plan ist es wahrscheinlich, den Pier als Abschiebepunkt für Gazaner nach Zypern zu nutzen. Leider machen die Israelis auf Zypern ernsthafte Arbeit, sodass sich die türkische Regierung viel stärker engagieren sollte.« Israel hat gute Beziehungen zu Zypern, weswegen die nahegelegene Insel auch für Hilfslieferungen in den Gazastreifen genutzt wird.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!