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Israels Premier Netanjahu: Datum für kriegsentscheidende Offensive in Rafah festgelegt

Israels Premier Netanjahu kündigt Offensive auf letzte Hamas-Hochburg Rafah an
Israels Premier Netanjahu kündigt Offensive auf letzte Hamas-Hochburg Rafah an (Imago Images / Xinhua)

Israel habe ein Datum für die Militäroffensive gegen die letzten vier verbliebenen Hamas-Terrorbataillone in Rafah, festgelegt, wie Benjamin Netanjahu am Montagabend bekannt gab.

»Wir arbeiten konstant daran, unsere Ziele zu erreichen, in erster Linie die Freilassung aller unserer Geiseln und einen vollständigen Sieg über die Hamas. Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens, und die Eliminierung der dortigen Terroristenbataillone«, sagte Israels Premierminister in einem von seinem Büro veröffentlichten Video. »Es wird geschehen, es gibt ein Datum«, erklärte Netanjahu und fügte hinzu, dass er einen »detaillierten Bericht« über die Verhandlungen über einen Waffenstillstand gegen die Freilassung weiterer Hamas-Geiseln erhalten habe, die am Montag in Kairo beendet wurden.

Der Sprecher des US-Außenministeriums sagte derweil zu Reportern, soweit er wisse, seien die USA über das von Netanjahu angekündigte Datum nicht informiert worden.

Die israelische Regierung hat wiederholt betont, dass die Aufforderung an Israel, nicht mehr in Rafah zu operieren, einer Forderung gleichkomme, den Krieg zu verlieren. Viele der 133 Geiseln, die sich nach 184 Tagen immer noch in den Händen der Hamas befinden, werden vermutlich in Rafah festgehalten. Zwei Gefangene waren im Februar in einer gewagten Militäroperation von Spezialkräften aus der Stadt gerettet worden.

Nach israelischen Schätzungen sind die letzten vier Hamas-Bataillone mit etwa dreitausend Bewaffneten in Rafah konzentriert. Netanjahu hat erklärt, alle Bataillone müssten besiegt werden, um zu verhindern, dass sich die Terrororganisation neu gruppiert und sich wieder etabliert, um Israel erneut zu bedrohen.

Treffen Israel und USA

Laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Umfrage befürworten rund 64 Prozent der Israelis eine Ausweitung der Militäroperationen gegen die Hamas in Rafah, selbst, wenn dies einen Konflikt mit den Vereinigten Staaten bedeutet, die sich einem solchen Schritt widersetzen. Die Regierung Biden drängt Israel, von einer umfassenden Bodenoffensive abzusehen, da diese zu einer »humanitären Katastrophe« in Gaza führen könnte. Stattdessen befürwortet das Weiße Haus eine begrenzte Operation, die auf wichtige Ziele der Hamas und die Sicherung der Grenze zu Ägypten abzielt.

Die US-Regierung will bei einem Besuch einer hochrangigen israelischen Delegation in Washington alternative Pläne ausloten, obwohl ein Termin dafür noch nicht feststeht. »Wir hatten gehofft, dies diese Woche tun zu können, aber ich bin mir nicht sicher«, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, am Montag gegenüber Reportern. »Ich rechne nicht damit, dass es diese Woche noch klappt«, ist Kirby skeptisch, der auch behauptete, Israel habe sich verpflichtet, vor einem solchen Treffen in Washington keine Operation in Rafah durchzuführen.

Das Treffen war ursprünglich bereits für Ende März geplant, wurde aber von Netanjahu in letzter Minute abgesagt, nachdem die USA am 25. März kein Veto gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats eingelegt hatten, in der die Forderung nach einem Waffenstillstand von der Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln entkoppelt worden war.

Vergangene Woche führten der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und der Leiter des israelischen Nationalen Sicherheitsrats Tzachi Hanegbi eine Online-Diskussion über die Rafah-Operation mit dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, und anderen gewichtigen, hochrangigen US-Beamten.

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