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Israelische Militärschläge gegen Islamischen Staat im Jahr 2015

Gadi Eisenkot zu seiner Zeit als israelischer Generalstabschef
Gadi Eisenkot zu seiner Zeit als israelischer Generalstabschef (© Imago Images / Xinhua)

In seiner Rede erklärte der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot, Israel habe die Terrororganisation IS im Jahr 2015 angegriffen und dabei Hunderte ihrer Mitglieder getötet.

Der israelische Abgeordnete und ehemalige Militärchef Gadi Eisenkot erklärte am Sonntag bei einer Konferenz im Institut für nationale Sicherheitsstudien (INSS), die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hätten im Jahr 2015 externe Operationen gegen den Islamischen Staat durchgeführt. Damals habe »ein Ereignis an einem bestimmten Ort« stattgefunden, an dem Israel gebeten worden sei, einen Angriff auszuführen, sagte Eisenkot, ohne genauere Angaben zu machen: »Wir führten einen sehr umfangreichen Angriff durch und trafen viele IS-Aktivisten«. 

Das Mitglied von Benny Gantz’ Nationaler Einheitspartei sagte, Jerusalem sei von einer nicht näher bezeichneten dritten Partei aufgefordert worden, gegen den IS vorzugehen, verriet aber weder, um wen es sich dabei handelte, noch, wo der Angriff standfand, und erklärte nur, die Aktivitäten hätten sich auf »viel mehr als nur ein Land« bezogen. Die intensive Kampagne sei weit über die jedes anderen Landes hinausgegangen und die erzielten »Ergebnisse übertrafen an einigen Stellen jede Vorstellungskraft, was die Art der durchgeführten Operationen und Angriffe anbelangt«.

Es gebe nicht viele Länder auf der Welt, fuhr Eisenkot fort, »die es verstehen, Ziele von der Größe einer Briefmarke zu identifizieren und ein solches Ziel dann in einem Radius von tausend Kilometern mit einer Rakete zu treffen«. Israels Feinde hätten dies genau bemerkt und auch »die Russen haben es gesehen, die Amerikaner haben es gesehen. Derjenige, der am besten weiß, wie die IDF im gesamten Nahen Osten operiert hat, ist der IS, der den Preis in Form von Hunderten von Toten und Verletzten bezahlte und der genau weiß, wer es war, der diese Operationen durchführen konnte.«

Wie die Jerusalem Post berichtete, habe der deutsche Journalist Jürgen Todenhöfer, der Ende 2015 zehn Tage beim Islamischen Staat verbrachte, in einem Interview mit den British Jewish News erklärt, die radikale Dschihadistengruppe, die große Gebiete in Syrien und im Irak erobert hatte, werde nur von einem einzigen Land im Nahen Osten abgeschreckt: von Israel. 

Laut Todenhöfer äußerten die IS-Kämpfer, mit denen er gesprochen habe, eine ausgeprägte Furcht vor Israel und der Stärke der israelischen Armee. So hätten die Islamisten den Eindruck vermittelt, die israelischen Streitkräfte seien zu stark für sie, als dass sie sich mit ihnen messen könnten, während sie gleichzeitig britische und amerikanische Truppen nach Syrien und in den Irak locken wollten, also in Gebiete, in denen sie sich im Vorteil glaubten.

IS-Anschläge in Israel

Israel hat in den letzten zehn Jahren häufig vom Islamischen Staat inspirierte Terroristen verhaftet, darunter den Palästinenser Eslam Froukh, der im November einen Doppelbombenanschlag in Jerusalem verübte. Auch zahlreiche arabische Israelis konnten israelischen Behörden festnehmen, die sich dem IS in Syrien anschließen wollten.

Zwei der Anschläge der im März 2022 ausgebrochenen Terrorwelle, einer in Beerscheba und einer in Hadera, wurden ebenfalls von Terroristen verübt, die sich mit dem Islamischen Staat identifizierten. Im April 2022 veröffentlichte die offizielle Medienplattform des Islamischen Staates, Al-Furqan, eine Erklärung, in der sie ihre Anhänger in Israel aufforderte, weitere Terroranschläge zu verüben. 

In der Botschaft wurden die kurz davor erfolgten Anschläge von IS-Anhängern als »inspirierend« bezeichnet und hinzugefügt, Jerusalem könne »nur durch die Rückkehr des Kalifats von den Juden befreit werden« und nicht durch einen palästinensischen Aufstand oder durch die Hilfe »derer, deren Werte sich mit den Interessen ihrer römischen Herren [dem Westen] verändern«. 

Damit sprach al-Muhajjir die für ihn »säkularen Terroristen« von der Fatah, der Hamas und dem Islamischen Dschihad an, die für ihr Heimatland kämpften und nicht für den Islam. »Moderne muslimische Führer, die versuchen, Jerusalem zu befreien, sind nichts weiter als Marionetten in den Händen Israels und des Westens.« Die arabisch-israelischen Angreifer von Be’er Scheva und Hadera hingegen hätten »um Allah und der Religion willen« gekämpft und wären dafür gestorben, fuhr al-Muhajjir fort und forderte die Muslime in der arabischen Welt auf, allen Führern die Gefolgschaft zu verweigern, die Beziehungen mit Israel unterhalten und Frieden mit dem jüdischen Staat schließen wollen.

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