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Israels Verteidigungsminister: Angriff schafft Chance für Anti-Iran-Allianz

Israels Verteidigungsminister Gallant mit US-CENTCOM-Kommandeur Kurilla vor dem iranischen Angriff
Israels Verteidigungsminister Gallant mit US-CENTCOM-Kommandeur Kurilla vor dem iranischen Angriff (© Imago Images / ZUMA Wire)

Laut Yoav Gallant hat die internationale Zusammenarbeit dazu geführt, dass die Bedrohungen durch iranische Geschosse bis auf einen minimalen Bereich vollständig eingedämmt werden konnten.

Der iranische Raketen- und Drohnenangriff vom Samstag biete die Gelegenheit, eine Koalition gegen die Islamische Republik Iran zu schmieden, sagte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant am Sonntag, als er gemeinsam mit dem amerikanischen Botschafter in Israel, Jack Lew, eine Arrow-3-Batterie zur Abwehr ballistischer Raketen besichtigte.

»Vergangene Nacht erlebte Israel eine der dramatischsten Nächte, die wir je erlebt haben: Hunderte Raketen verschiedener Typen wurden auf den Staat Israel abgefeuert, darunter über hundert ballistische Raketen aus dem Iran, jede mit Hunderten von Kilogramm Sprengstoff bestückt«, sagte Gallant laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. »Gemeinsam mit den USA und anderen Ländern haben wir ein starkes und mächtiges Bündnis aufgebaut, mit Koordination und Synchronisation zwischen den Verteidigungseinrichtungen des Staates Israel, der USA und unserer Partner.«

Strategische Errungenschaft

Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Jordanien haben viele der über dreihundert auf Israel abgefeuerten Geschosse vernichtet, während Frankreich ebenfalls eine Rolle bei der Verteidigung des jüdischen Staates gegen den beispiellosen Angriff spielte. Gallant stellte fest, diese internationale Zusammenarbeit habe dazu geführt, »dass die Bedrohung bis auf einen sehr, sehr kleinen Teil vollständig eingedämmt werden konnte«.

Der Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), Daniel Hagari, erklärte am Sonntag, Jerusalem und seine Verbündeten hätten etwa neunundneunzig Prozent der Bedrohungen abgefangen und dass keine der hundertsiebzig vom Iran abgefeuerten Drohnen in den israelischen Luftraum eingedrungen sei. 

»Wir haben hier die Möglichkeit, eine strategische Allianz gegen diese ernsthafte Bedrohung durch den Iran zu bilden, der damit droht, diese Raketen mit Nuklearsprengstoff zu bestücken. Das könnte eine sehr ernste Bedrohung sein. Die USA, Israel und seine Verbündeten stehen Schulter an Schulter, um sich gegen diese Bedrohung zu verteidigen«, sagte Gallant, der damit frühere Äußerungen des Kriegskabinettsmitglieds Benny Gantz aufgriff, der versprochen hatte, »eine regionale Koalition zu bilden und dem Iran einen Preis [für seine Handlungen] abzuverlangen, und zwar auf die Art und Weise und zu dem Zeitpunkt, der für uns der richtige ist«.

Darüber hinaus hatte der als Minister ohne Geschäftsbereich im israelischen Kriegskabinetts tätige Gantz am Sonntag erklärt, der Iran sei »ein globales Problem, eine regionale Herausforderung und auch eine Gefahr für Israel. Und gestern stand die Welt eindeutig mit Israel gegen diese Bedrohung zusammen. Dies ist eine strategische Errungenschaft, die wir für Israels Sicherheit nutzen müssen«, erklärte Gantz, der auch warnte, dass »dieses [Sicherheits-]Ereignis noch nicht vorbei ist: »Der strategische Pakt und die regionale Zusammenarbeit, die wir aufgebaut haben und die sich bewährt haben, müssen jetzt gestärkt werden. Das Wichtigste ist, dass wir uns angesichts des Wunsches unserer Feinde, uns zu verletzen, zusammenschließen und stärker werden.«

Anfang der Woche wurde bekannt, dass neben Jordanien auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien ihren Anteil an der Verteidigung Israel gegen den iranischen Angriff hatten. Zwei Tage vor dem Angriff hätten iranische Beamte ihre Amtskollegen am Golf über die Umrisse und den Zeitplan ihres Vorhabens eines groß angelegten Angriffs auf Israel informiert, um ihnen die Zeit zu verschaffen, um ihre Lufträume zu schützen. Die Informationen wurden an die USA weitergeleitet, sodass Washington und Israel rechtzeitig gewarnt waren, berichtete das Wall Street Journal.

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